Grazien wieder komplett:Geretsrieder Wahrzeichen

Es ist eben eine übermannshohe Grazie: Steinmetz Neubauer (l.) und Bürgermeister Müller müssen sich strecken, um sie zu enthüllen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Stadt enthüllt restaurierte Plastik am Karl-Lederer-Platz

Es sei "ein aufregendes Ereignis": Mit diesen Worten hat Bürgermeister Michael Müller (CSU) am Donnerstag die Feier zur Enthüllung der wiederhergestellten "Wasserträgerin" am Geretsrieder Karl-Lederer-Platz eröffnet. Er zitierte damit den verstorbenen Theatermann und Kulturpolitiker August Everding: "Kunst ist aufregend, anregend, anstoßend."

Die drei Brunnenfiguren aus Travertin, die am Karl-Lederer-Platz stehen, geschaffen von Bildhauer Wilhelm Srb-Schloßbauer, werden im Volksmund "Grazien" genannt. Eine wurde in der Nacht auf den 20. November 2015 umgeworfen - es ist ungeklärt, ob durch Wind oder Vandalismus - und erheblich zerstört. Der ortsansässige Steinmetz Niklas Neubauer hat sie in einem aufwendigen und daher zeitraubenden Verfahren restauriert. Die Kosten von 6500 Euro wurden zu großen Teilen aus Spenden aufgebracht: Geretsrieder Landsmannschaften und Privatleute brachten zusammen 5100 Euro auf. Der Förderverein Geretsrieder Heimatmuseum will sich noch anschließen.

Die Stadt habe nun ihr Wahrzeichen zurück, sagte Bürgermeister Müller vor der kleinen Gruppe von Bürgern und Politikern, die der Enthüllung beiwohnten. "Kunst hat ihren festen Platz in Geretsried, nicht nur im Museum, sondern auch auf Freiflächen." Kunst im öffentlichen Raum erreiche mehr Menschen, und dies ganz en passant, als in Galerien, sagte Müller. Sie lade zur Betrachtung und Auseinandersetzung ein, sei gelegentlich radikal, stoße Neues an und habe eine größere Wirkung. "Mit einem Wort: Kunst bereichert unser Leben."

© SZ vom 07.04.2017 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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