Gewitter über Großweil:Großbrand auf der Glentleiten

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Feuer nach Blitzeinschlag zerstört historisches Gebäude

Von Claudia Koestler, Großweil

Im Freilichtmuseum Glentleiten hat am Sonntagnachmittag der Blitz eingeschlagen und einen historischen Stadel in Brand gesetzt, der daraufhin komplett von den Flammen zerstört wurde. Menschen kamen bei dem Feuer nicht zu Schaden. "Die über 100 Jahre alte Streuhütte gehörte zu einem Kleinanwesen aus Kerschlach (Gemeinde Pähl, Landkreis Weilheim-Schongau) und bildete mit diesem zusammen ein Gebäudeensemble", erklärt Pressesprecherin Melanie Bauer. In dem Stadel war - wie ehemals üblich - Heu gelagert.

Kurz vor 17 Uhr ging am Sonntag über der Glentleiten ein starkes Gewitter nieder. In dessen Verlauf kam es zu mehreren Blitzeinschlägen auf dem Gelände des größten Freilichtmuseums Südbayerns. Ein Blitz traf den Stadel aus Kerschlach. "Das Gebäude brannte schnell lichterloh", berichtet Bauer. Die kurze Zeit später eintreffenden Freiwilligen Feuerwehren konnten nur noch dafür sorgen, dass der Brand gelöscht wurde und nicht auf andere Häuser übergriff. "Zum Zeitpunkt des Feuers waren nur noch wenige Besucherinnen und Besucher im Museum; die meisten hatten sich mit dem Aufziehen des Gewitters bereits zum Ausgang begeben", so die Museumssprecherin.

Durch den schnellen und tatkräftigen Einsatz der Feuerwehren der Gemeinden Großweil, Schlehdorf, Sindelsdorf, Kochel und Murnau sei es gelungen, den Brand einzudämmen, sodass das angrenzende Kleinanwesen nur im Bereich des Wirtschaftsteils leicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Museumsdirektorin Monika Kania-Schütz dankt den Einsatzkräften: "Ich bin vor allem froh, dass keine Menschen zu Schaden kamen." Den Feuerwehrleuten danke sie "von ganzem Herzen für ihren Einsatz. Aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen gilt mein ganzer Dank. Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben höchst besonnen genauso reagiert, wie es die Situation erforderte."

Der Wert des niedergebrannten Stadels habe vor allem in seiner Zugehörigkeit zu dem Ensemble rund um das komplett mit Originalmöbeln ausgestattete Kleinanwesens gelegen. "Wir sind natürlich sehr traurig, dass das historische Gebäude unwiederbringlich zerstört ist, aber vor allem froh, dass das Feuer durch die erfolgreiche Brandbekämpfung der Feuerwehren nicht auf weitere Häuser übergreifen konnte." Das Freilichtmuseum Glentleiten ist gegen solche Elementarschäden versichert. Wie hoch der finanzielle Sachschaden ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden; der immaterielle Schaden ist jedoch beträchtlich, da die Streuhütte ein Teil eines historischen Ensembles war. Ob das Gebäude rekonstruiert wird, ist noch nicht klar. Trotz des Brandes soll das Freilichtmuseum geöffnet bleiben - täglich von 10 bis 17 Uhr.

© SZ vom 17.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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