Gewinnchance:Warten auf die Millionen-Show

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Erst Shopping, dann Rente: Das schwebt Margit Schroeder für den Fall vor, dass ihr die begehrte Million zuteil wird. (Foto: oh)

Margit Schroeder aus Achmühle zählt zu 20 Aspiranten auf einen Losgewinn. Entscheidend ist jetzt nur noch der "Glückscode"

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Inzwischen streicht Margit Schroeder jeden Tag bis zum 29. April im Kalender ab. Doch das Schreiben der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL), das vor rund zweieinhalb Monaten in ihrem Briefkasten lag, hatte sie erst einmal weggelegt. "Ich habe mir gedacht, was ist das wieder für eine Werbung", sagt die 60-Jährige aus Achmühle. Umso verblüffter war Schroeder, als sie den Brief schließlich öffnete. Die Lotterie teilte ihr mit, dass sie als Kandidatin zur SKL-Millionen-Show nach Köln eingeladen sei. Sie kann als eine von 20 Ausgewählten eine Million Euro gewinnen. Die Sendung wird am 29. April im Kölner Coloneum aufgezeichnet. Die Show ist von 6. Mai an abends im Internet auf der SKL-Homepage zu sehen. In der SKL-Millionen-Show muss Schroeder allein auf das Geschick anderer vertrauen. Steven Gätjen moderiert. Entertainer Ross Antony sowie die Schauspieler Ursula Karven und Wayne Carpendale spielen in sechs Runden mit Artisten und Akrobaten um Geld für einen karitativen Zweck und ermitteln den Millionengewinner. Aus jeder Runde ergibt sich eine Ziffer. Alle Ziffern bilden den Glückscode. Der Kandidat, dessen Losnummer diesem am nächsten kommt, gewinnt.

Vor der Show wird Schroeder zunehmend nervöser. Im Vorjahr kaufte die Notarangestellte erstmals Lose der SKL. Ein Zufallsgenerator hat sie mit 19 weiteren Kandidaten unter allen SKL-Spielern in Deutschland für die Millionen-Show ermittelt. Eine solche Chance bekomme man nie wieder, sagt sie. "Jeder möchte die Million mit nach Hause nehmen." Mit allen Kandidaten ist sie bereits einmal in München zusammengetroffen. Einer von ihnen werde die Million gewinnen, sagt sie. Zur Aufzeichnung der Sendung nach Köln zu reisen, sei aufregend.

Was sie tun würde, sollte sie tatsächlich die Glückliche sein? Sie würde das Geld vier Wochen lang beiseitelegen, sagt Schroeder. Denn eine solche Summe müsse sie erst einmal verarbeiten. Doch dann würde die Achmühlerin ihren Kleiderschrank komplett leer räumen und vollkommen neu bestücken. Normalerweise kaufe sie zwar nur ungern ein, sagt Schroeder. Doch einmal so "richtig schick" zu shoppen, womöglich gar mit einem persönlichen Shopping-Assistenten, das würde ihr gefallen.

Und noch einen Wunsch hat die Achmühlerin, sollte sie Millionärin werden: Sofort aufhören zu arbeiten. Sie arbeite nun schon über 40 Jahre, 35 davon im selben Notariatsbüro in München. Das sei genug, sagt sie. Ihre Kollegen wüssten allerdings noch nichts von derlei Plänen.

Langweilig wird der aktiven Achmühlerin aber auch so nicht werden. Sie lebt mit ihrer 91-jährigen Mutter in einem Haus, die gleichwohl topfit sei, wie sie sagt. Außerdem sei sie mit ihrer Shar-Pei Mischlingshündin Emmy viel zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Hinzu kommen ihre beiden fast 14-jährigen Zwillingsenkel, für die sie jederzeit zur Stelle ist, wenn diese ihre Hilfe brauchen. Sie fahre die beiden mit ihrem Auto auch zum Fußballtraining oder zu Spielen. Sie sei eben das Taxi für die Familie ihrer Tochter. Außerdem ist sie Mitglied im Schützenverein "Enzian", schießt allerdings selbst nicht mehr aktiv. Im Wolfratshauser Trachtenverein "D'Loisachtaler" hat sie früher regelmäßig Theater gespielt. "Irgendetwas muss man immer machen."

© SZ vom 15.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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