Gestaltung vom Karl-Lederer-Platz:Grazien und Wackelsteine

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(Foto: Hartmut Pöstges)

Letzter Schliff für das neue Geretsrieder Stadtzentrum

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die "Grazien" haben sich kein bisschen verändert - die Stadt um sie herum sehr wohl. Die drei überlebensgroßen Wasserträgerinnen, die der 1972 in Geretsried verstorbene Bildhauer Wilhelm Srb-Schlossbauer aus Travertin geschaffen hat, werden künftig direkt vor dem Rathaus stehen. Vor dem Umbau des Karl-Lederer-Platzes zur neuen urbanen Mitte waren sie an der Ecke Hermann-Löns-Weg platziert. Was bleibt, ist das Erfordernis eines Brunnens, in dem sie stehen. Dieser war schon in den Plänen des Architekten Klaus Kehrbaum enthalten, der die Umgestaltung des Zentrums verantwortet. Mit Rücksicht auf getrennte Rad- und Fußwege müsse der künstliche Bachlauf aber nun angepasst und der Brunnen vergrößert werden, erklärte Kehrbaum am Dienstag dem Stadtrat.

Das Gremium billigte diese Veränderung und fällte gleich noch eine Grundsatzentscheidung für die Egerlandstraße. Auch dort, wo die Baugenossenschaft Geretsried (BG) und die Sparkasse neue, bis zu siebengeschossige Wohn- und Geschäftshäuser errichten, soll im öffentlichen Raum ein Brunnen entstehen. Kehrbaum sieht ihn als Auftakt für die verschiedenen Wasserspiele in der sogenannten T-Zone aus Egerlandstraße und Karl-Lederer-Platz. Der Architekt zeigte vier Fotos als Varianten eines Stadtbrunnens: einen in der Formensprache stark reduzierten modernen, einen figurativ-skulpturalen, einen, der sich um einen Baum schmiegt, und einen, den er favorisiert: ein schlicht geometrisch gestaltetes Becken mit darin verteilten ebenso geformten Steinen. Diese sähen wie Eisschollen aus, fanden einige Stadträtinnen; sie würden gerundete Steine bevorzugen. Um die konkrete Gestaltung des Brunnens ging es aber noch nicht. So wurde auch die Frage, welcher Künstler gegebenenfalls einen skulpturalen Brunnen entwerfen solle, von niemandem aufgeworfen. Sonja Frank (Freie Wähler) sprach das Thema Kunst am Bau an, es wurde aber nicht vertieft.

Grundsätzlich befürworteten alle bis auf Günther Fuhrmann (FDP) die Pläne für einen Brunnen und mehrere grüne Sitzinseln in der Egerlandstraße. Außerdem wurde beschlossen, die Wasserspiele auf dem Karl-Lederer-Platz mit sogenannten Wackelsteinen in Gang zu setzen: Dies sind Granitblöcke von 60 mal 80 Zentimeter Größe. Sobald sich jemand auf ihnen niederlässt, wird in einiger Entfernung die Fontäne ausgelöst.

© SZ vom 20.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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