Geretsrieder Vorhaben:Spielend den Neuen Platz beleben

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Fieranten kommen nicht mehr auf den Neuen Platz in Geretsried. Die Fläche soll nun mit Boule-Bahnen neben dem Schachbrett locken. (Foto: Claudia Koestler)

Wo früher der Grüne Markt entstehen hätte sollen, kommen nun Boule-Bahnen hin. Der Geretsrieder Stadtrat greift damit einen Wunsch von Anwohnern auf

Von Claudia Koestler, Geretsried

"Fakt ist, es ist Grüner Markt, aber niemand geht hin": Dieses Fazit zog Sabine Gus-Mayer (CSU) am Dienstag im Geretsrieder Bau- und Umweltausschuss. Nun soll der Neue Platz in Geretsried anderweitig belebt werden - und zwar mit Boule-Bahnen. Einen entsprechenden Beschluss fassten die Ausschussmitglieder in ihrer jüngsten Sitzung. Die Verwaltung wird nun eine konkrete Planung ausarbeiten, Ende des Jahres könnte dann - vorbehaltlich der Zustimmung für die noch offenen Kosten - mit dem Umbau begonnen werden. In dem Zuge kann dann nach Angaben von Bürgermeister Michael Müller (CSU) auch die dortige Bushaltestelle umgebaut werden, so dass diese dann barrierefrei wird.

Eine entsprechende Anfrage nach Boule-Bahnen hatte die Stadt aus der Bürgerschaft erreicht. Das Spiel erfreut sich laut Rathaus-Chef Müller nämlich gerade "stärker werdender Nachfrage". Das zeige auch das Beispiel München, dort sehe man vermehrt Anhänger des Wurfspiels im Englischen Garten oder im Hofgarten. Doch bislang fehle in Geretsried ein entsprechender Platz.

Den hatten die Antragssteller aber im Neuen Platz in Geretsried ausgemacht, wo eigentlich die Marketender ihre Fieranten-Stände für den Grünen Markt hätten aufstellen sollen. Da die Fläche aber nicht wirklich gut angenommen wurde, erstreckt sich dort nun eine meist brachliegende Kiesfläche. Für die Wurfspielinteressierten ideal, um darauf Boule-Bahnen zu installieren. Geretsried plant nun zwei Flächen à 15 mal vier Meter - größer ist nicht möglich, um noch genügend Abstand zu Gehwegen und Bauten zu haben.

In ihrem Urteil waren sich fast alle Mitglieder des Bauausschusses einig: Der Aufwand für die Umbauten des Neuen Platzes zu Boule- oder Pétanque-Spielflächen, wie das Wurfspiel in seiner Heimat Frankreich eigentlich genannt wird, wäre nicht sehr groß - der Nutzen hingegen schon.

"Es wäre ein vergleichbar geringer Eingriff, es wäre die Chance, dort eine Belebung hinzubekommen, und wir kommen den Wünschen der Anwohner und der Bewohner des Quartiers entgegen", sagte Müller. Insbesondere zusammen mit dem dort bereits im Boden implementierten Schachbrett ergibt das für den Rathaus-Chef "eine schöne Nutzung für den Raum". Vera Kraus (FW) lobte zudem, dass damit etwas für alle Generationen entstehe. Volker Witte (Grüne) fand die Idee an sich sehr gut - "wenn es nicht allzu hohe Kosten mit sich bringt". Auch für Gus-Mayer war es wichtig, nach dem gescheiterten Grünen Markt am Neuen Platz die brachliegenden Fläche sinnvoll zu beleben. Mit Boule-Bahnen verbessert sich für sie die Aufenthaltsqualität erheblich. Vor allem, weil man mit den nur marginal eingegrenzten Sandbahnen flexibel bleibe: "Sollte es irgendwann einmal nicht mehr modern sein, kann man es bestimmt recht unkompliziert wieder umgestalten", sagte sie.

© SZ vom 18.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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