Geretsrieder Stadtrat:Fassade mit Sprung

Bebauung der Egerlandstraße soll nicht zu einförmig werden

Sind die Bauarbeiten erst einmal abgeschlossen, wird wohl kaum noch einer die Egerlandstraße in Geretsried wiedererkennen: Die alten Häuser mit den Nummern 58 bis 74 werden abgerissen, dort wachsen in wenigen Jahren fünf- bis sechsgeschossige Gebäude in die Höhe. Der Stadtrat hat sich am Dienstag für eine - nach den grafischen Simulationen, die eine Egerlandstraße mit neuer Bebauung zeigen - weiße, regelmäßig von Balkonen durchbrochene Fassade entschieden. Dieser konnten nicht alle etwas abgewinnen: "Das hat für mich etwas Kasernenartiges", sagte Lorenz Weidinger (Freie Wähler). "Über Geschmack lässt sich nicht streiten", wandte Volker Reeh (CSU) ein. Ihm fehle die Begrünung vor und auf den Häusern, auch auf dem Dach. Architekt Klaus Kehrbaum versicherte, dass die Straße stark begrünt werde - die Bäume seien nur nicht abgebildet, weil das Haus sonst nicht zu sehen wäre. Auch auf dem Dach werde es ausreichend Grün geben. Nicht einverstanden zeigte sich Robert Lug (Freie Wähler) mit Kehrbaums Vorschlag, die Fassade die gesamte Egerlandstraße entlang glatt zu gestalten. Bürgermeister Michael Müller (CSU) schloss sich seiner Argumentation an. So entschied sich der Stadtrat gegen die Stimme von Artur Wolfseher (SPD) und gegen Kehrbaums Argumente für einen "Versprung": Ein Gebäudeteil wird ein wenig näher zur Egerlandstraße hin versetzt. So soll eine Torwirkung entstehen. In dem neuen Gebäude entstehen mehr als neunzig Wohnungen und mehrere Gewerberäume auf einer Grundfläche von rund 3900 Quadratmetern.

© SZ vom 02.12.2017 / thek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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