Geretsrieder Politik:Abfuhr für Fuhrmann

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Stadtrat lehnt Änderungen an Tiefgaragen-Planung ab

Von Florian Zick, Geretsried

Die Egerlandstraße ist bei der Neugestaltung der Geretsrieder Mitte einer der neuralgischen Punkte. Auf Höhe des Fasanenwegs ist eine Zufahrt in die neue Tiefgarage unter der Straße und dem Karl-Lederer-Platz geplant. Ein Kreisverkehr soll dort künftig fünf Abzweigungen miteinander verbinden. Das sei "sehr viel", findet FDP-Stadtrat Günther Fuhrmann. Durch die vielen Fahrbahnen berge die Kreuzung für Radfahrer eine große Kollisionsgefahr. Für Fußgänger sei in dem Straßengeflecht sowieso wenig Platz, so Fuhrmann. Er beantragte kürzlich deshalb, die Tiefgaragenzufahrt am Fasanenweg weiter nach Süden zu verlegen oder ganz zu streichen. Es seien schließlich noch zwei andere Einfahrten vorgesehen. Bei der Größe der Tiefgarage würde das allemal ausreichen, so Fuhrmann.

Bürgermeister Michael Müller (CSU) war über den Vorstoß alles andere als glücklich. "Ich kann dem Stadtrat nur dringend raten, das abzulehnen", sagte er jüngst in der Sitzung. Die Baugenossenschaft Geretsried habe eine rechtskräftige Baugenehmigung. "Das Thema ist durch", so Müller. Sollte sich irgendwann ein Investor finden, könne man über eine Vergrößerung der Tiefgarage Richtung Süden noch einmal reden. Wenn man aktuell aber noch einmal etwas an den bestehenden Plänen ändern wolle, "dann machen wir uns schadenersatzpflichtig", erklärte der Bürgermeister. "Sie sind damit einfach zu spät dran."

Fuhrmann hatte seinen Antrag damit begründet, dass es der Kreuzung von Egerlandstraße und Fasanenweg bei der jetzigen Planung massiv an Aufenthaltsqualität fehlen werde. Nicht einmal Platz für einen Radlparkplatz sei da. Und auch die Bushaltestelle müsse versetzt werden. Dabei würden sich am Fasanenweg doch besonders viele Busverbindungen kreuzen. Gerade in Zeiten der Verkehrswende sei das kontraproduktiv, sagte Fuhrmann. "So lange der Beton für die Tiefgaragenzufahrt noch nicht gegossen ist, können wir noch etwas tun", meinte er.

Die übrigen Mitglieder des Stadtrats sahen das geschlossen anders. Der Antrag wurde gegen Fuhrmanns Stimme abgelehnt. "Sie haben da auch ganz viel durcheinander gebracht", maßregelte Müller den FDP-Politiker. Aber ein Punkt sei natürlich richtig: Man müsse bei der Oberflächengestaltung darauf achten, dass der Platz auch wieder eine gewisse Qualität gewinne. Nur, das sei aktuell eben noch nicht Gegenstand der Diskussion. Darum müsse man sich dann zu gegebener Zeit kümmern.

© SZ vom 29.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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