Geretsried:Wasser wird teurer

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Geretsried hebt Preis leicht an - anfangs wird weiter gechlort

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Ultrafiltrationsanlage, die in Geretsried und Königsdorf für einwandfreies Wasser sorgen soll, wird spätestens im Januar in Betrieb gehen. Dann steigt der Kubikmeterpreis fürs Trinkwasser um brutto 32 Cent auf 2,05 Euro. Diesem Vorschlag des Stadtwerkeleiters Jan Dühring folgte der Verwaltungsrat am Donnerstag einstimmig; das letzte Wort hat der Stadtrat. Gleichzeitig wird der Preis fürs Abwasser um 20 Cent auf 2,44 Euro pro Kubikmeter gesenkt. Wie bei allen Gebühren geschieht dies analog zur tatsächlichen Kostenentwicklung.

Die Anordnung, das Trinkwasser abzukochen, wird mit Inbetriebnahme der Anlage zurückgenommen. Anders verhält es sich mit der Chlorung. Der Stadtwerkeleiter erklärte, diese werde erst nach und nach heruntergefahren. Der Grund ist der Biofilm in den Leitungen - eine völlig normale Erscheinung, wie Dühring betonte -, der bei abruptem Beenden der Chlorung beeinträchtigt würde. Man wolle das Risiko von "Aufkeimungstendenzen" vermeiden.

In der Ultrafiltrationsanlage, die in der Nähe des Bibisees steht, wird nach Dührings Worten noch unter Hochdruck gearbeitet, daher sei der angekündigte Betriebsbeginn im Dezember nicht sicher. Bürgermeister Michael Müller (CSU) sagte: "Wir wollen kein Risiko eingehen, was die Versorgungssicherheit über die Feiertage betrifft."

Über die Abwasserentsorgung entspann sich eine Diskussion außerhalb der Tagesordnung, die zu einem anderen Zeitpunkt fortgeführt werden soll. Walter Büttner (SPD) mahnte, die Kapazität der gemeinsamen Kläranlage des Abwasserverbands Isar-Loisachgruppe in Weidach könne die Wohnbauentwicklung Geretsrieds hemmen. Volker Reeh (CSU) erwiderte, die Anlage sei längst nicht voll ausgelastet, und im Vergleich zu den Privathaushalten machten Industrieabwässer deutlich mehr Arbeit. Die Betriebe seien dringend dazu angehalten, "weniger Schmutzfracht zu liefern". Umweltfreundlichkeit müsse auch in dieser Hinsicht ein Ziel sein.

© SZ vom 26.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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