Einkaufen:Was fehlt Geretsried?

Passanten erklären, welche Läden sie am Karl-Lederer-Platz vermissen: von Herrenbekleidung bis Haushaltwaren

Von Benjamin Engel, Geretsried

Es sind gerade nicht viele Passanten am Karl-Lederer-Platz unterwegs. Hier wird bald die Sandwich-Kette Subway eine neue Filiale eröffnen. Manchen sagt nicht einmal der Name etwas. Doch wenn sie auf die Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt angesprochen werden, reagieren alle ähnlich. Für sie mangelt es gerade daran. Sie wünschen sich Geschäfte für Bekleidung oder Haushaltswaren. Genauso fehlen einigen aber auch vielfältige gastronomische Angebote oder Unterhaltungsbetriebe, in denen man sich gerne aufhält.

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(Foto: Harry Wolfsbauer)

Beim Namen Subway schaut Günther Schmidt erst einmal ratlos. Er kennt die Sandwich-Kette nicht. Für junge Leute sei das schon in Ordnung, sagt der 65-jährige Feinmechaniker in Rente schließlich, der mit dem Fahrrad unterwegs ist. Für ihn hat der Karl-Lederer-Platz aber einfach keine Atmosphäre. Es fehle das Flair eines schönen Marktplatzes. Der Geretsrieder würde sich viel mehr verschiedene Ladengeschäfte wünschen. Das könne ein Elektrogeschäft, ein Eiscafé, ein Kino oder auch ein Lebensmittelgeschäft sein. Wenn der Autoverkehr vom Karl-Lederer-Platz verschwände, würde er sich dort viel lieber aufhalten, sagt Schmidt.

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(Foto: Harry Wolfsbauer)

Subway sei für ihre Altersgruppe wohl nicht das Richtige, sagt Inge Hammerschmidt aus Geretsried. Zum Einkaufen fährt die 51-jährige Sachbearbeiterin meist nach Weilheim oder Penzberg. Ihr fehlen in Geretsried Bekleidungsgeschäfte. Aus ihrer Sicht könne das beispielsweise eine Filiale der Modehauskette K&L Ruppert sein, die das Angebot der bestehenden C&A-Filiale ergänzt. Sie wünscht sich ein Geschäft für Haushaltswaren mit einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. "Wenn man einen einfachen Schneebesen sucht, wo geht man da hin." Auch wenn es altmodisch klinge, sagt Hammerschmidt, gehe sie lieber in Geschäfte, in denen sie die Ware anfassen könne, statt im Internet zu bestellen.

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(Foto: Harry Wolfsbauer)

Florian Thanner wartet in der Egerlandstraße auf den Bus. Dass ein Subway nach Geretsried kommt, findet der 25-jährige Student gut. In den würde er auch gehen, sagt er. Auf die Frage, welche Geschäfte in der Stadt fehlten, fällt dem jungen Mann zuerst nichts ein. Da er in München studiere, kaufe er meist gleich in der Landeshauptstadt ein. Wenn es in Geretsried mehr Bekleidungsläden für sein Alter gebe, würde er aber auch dorthin gehen, sagt er. Aus Sicht von Thanner sollte es aber nicht nur Ketten in Geretsried geben. Schön seien kleine Geschäfte, wie der Buchladen Ulbrich am Karl-Lederer-Platz.

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(Foto: Harry Wolfsbauer)

Mit ihrer Bekannten hat Gisa Pfnür-Reichelt gerade einen Kaffee im Café Waldmann getrunken. Was ihr am meisten fehlt, ist ein Nachtcafé, das auch nach 18 Uhr geöffnet ist. Dort sollte es neben Kaffee auch kleine Gerichte sowie Veranstaltungen geben, sagt die 45-jährige Pädagogin. Ein Subway sei gut für junge Leute. In der Stadt mangele es an Orten mit bezahlbaren Preisen wie etwa einem Jugendcafé. Auch Einzelhandelsgeschäfte für Männerbekleidung gibt es laut Pfnür-Reichelt nicht. Für Jungen von zwölf Jahren an finde man kaum Kleidung. Um einzukaufen, fahre sie meist bis nach München. Zudem fehlten ein Baumarkt oder Lokale mit Biergarten, in denen man sich am Wochenende treffen könne. In Geretsried wünscht sie sich ein Zentrum mit vielen Einzelhandelsgeschäften.

© SZ vom 01.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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