Geretsried:Versöhnung am Lorenzareal

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Freie Wähler wollen Gewerbe bei Wohnbauplänen einbeziehen

Was das Lorenzareal betrifft, so ist alles "ein bisschen unglücklich gelaufen", findet Freie-Wähler-Stadtrat Dominik Irmer. Denn als die Pläne auf den Tisch kamen, auf dem seit Jahren brachliegenden 4,2 Hektar großen Gelände zwischen Elbe- und Banater Straße einen Wohnkomplex mit 600 Apartments zu errichten, sei die Stimmung zwischen Stadt und Gewerbe schon ziemlich vergiftet gewesen. Das hätte sich Irmers Ansicht nach von vornherein vermeiden lassen, hätte die Stadt vorher nicht unangekündigt die Gewerbesteuer erhöhen wollen. Damit hatte sie den Unmut der Industriegemeinschaft Geretsried (IGG) auf sich gezogen, die sich mit der Eröffnung der Wohngebietspläne auf dem Lorenzareal erneut einem Affront gegenüber sah. Positiv bewertete Irmer beim Stammtisch der Freien Wähler im Geltinger Neu Wirt die inzwischen aufgenommenen Gespräche zwischen Bürgermeister Michael Müller (CSU), dem für die Bebauung des Lorenzareals zuständigen Architekten Klaus Kehrbaum und den angrenzenden Betrieben. Irmer glaubte, zuletzt zumindest im Stadtrat eine Entspannung der Stimmung wahrgenommen zu haben. FW-Stadträtin Sonja Frank betonte die Vorteile eines Wohngebiets auf dem Lorenzareal. Auf dem nach dem ehemaligen Spielzeugmacher Lorenz benannten Grundstück sollen nicht nur frei finanzierte und deshalb absehbar teurere, sondern ebenfalls Sozialwohnungen und geförderte Apartments entstehen, die sich auch Normalverdiener leisten können.

Eigentümer des Grundstücks ist die Firma Krämmel, die in diesem Sommer auch zwei Häuser am Karl-Lederer-Platz abreißen will, um an ihrer Stelle ein modernes Wohn- und Geschäftshaus zu errichten. Auf den Karl-Lederer-Platz sah Frank daher eine "harte Zeit" zukommen. Die jedoch sei notwendig. "Es ist gut, dass sich am Karl-Lederer-Platz etwas tut", sagte Irmer. Seine Hoffnung sei, dass sich die anderen Eigentümer des Karl-Lederer-Platzes von den Modernisierungsarbeiten inspirieren lassen und ebenfalls beginnen, ihre Altbauten sanieren oder neu errichten zu lassen.

© SZ vom 02.04.2016 / thek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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