Geretsried:Verpflanzen statt fällen

Alte Bäume sollen an den Tattenkofener Kreisel umziehen

Die Bäume an der Egerlandstraße und ihr Recycling sind am Dienstag zum Zankapfel im Geretsrieder Bauausschuss geraten. Wegen der höheren Kosten konnten sich die Befürworter nur knapp gegen diejenigen durchsetzen, die für die Anschaffung neuer Exemplare plädierten. Wie berichtet, müssen die alten Bäume in der Egerlandstraße wegen der Baustelle weichen. Um sie vor der drohenden Fällung zu retten, kam im Stadtrat der Vorschlag auf, neun geeignete Mehlbeeren auf den Karl-Lederer-Platz zu verpflanzen. Das aber erwies sich wegen der engen Baumstellung und der Ballengröße letztlich als nicht möglich. Als Ausweichstandort kamen der Parkplatz auf der Böhmwiese und jüngst auch ein Standort beim Tattenkofener Kreisel ins Gespräch. Die CSU ließ klar erkennen, dass sie lieber dem Argument der Wirtschaftlichkeit folgen wollte, das zur Fällung rät. Franz Wirtensohn bezweifelte, dass die alten Bäume den Umzug überstehen würden, damit wäre die geschätzten Kosten von 15 000 Euro für die Umpflanzung umsonst ausgegeben. "Wir sollten lieber gleich g'scheite Neue kaufen, bei denen wir sicher sein können, dass sie anwachsen." Vera Kraus (FW) pochte dagegen auf den Wert der alten Bäume, der auf 3500 Euro pro Stück geschätzt wird, und Volker Witte (Grüne) führte schweres moralisches Geschütz ins Feld: "Habt ihr schon darüber nachgedacht, dass es sich um lebende Wesen handelt?" Einig waren sich alle, dass dem Standort am Waldrand beim Tattenkofener Kreisel wegen der künftigen Bebauung der Böhmwiese der Vorzug zu geben sei. Die Entscheidung fiel sechs zu drei für das Umpflanzen.

© SZ vom 23.01.2020 / shau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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