Geretsried:Verdichtung stößt in Geretsried auf Kritik

Am Isardamm in Geretsried sollen zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser mit 34 Wohnungen und zwölf Reihenhäuser entstehen: Diesem Vorhaben hat der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats vergangene Woche zugestimmt. Der Bauunternehmer Reinhold Krämmel will die Wohnanlage auf einem 5000 Quadratmeter großen Grundstück errichten, auf dem bis vor kurzem noch ein alter Bunker stand. Anwohner hatten sich in der Sitzung auf den Zuhörerplätzen eingefunden, um während der Diskussion ihre Missbilligung zum Ausdruck zu bringen. So applaudierten sie Stadtrat Dominik Irmer (Freie Wähler), der das Bauvorhaben deutlich kritisierte, weil die Reihen- und Mehrfamilienhäuser zu dicht nebeneinander stünden. "Ganz ehrlich, das würde ich nicht machen", sagte Irmer. "Das hätte man charmanter machen können." Zweiter Bürgermeister Hans Hopfner (SPD), der die Sitzung leitete, maßregelte die Zuschauer für ihren Applaus und ihren zuvor verhalten geäußerten Unmut: "Das ist nicht erlaubt."

Ewald Kailberth (CSU) sagte, dass solche Entscheidungen noch häufiger auf den Stadtrat zukommen würden, weil es noch etliche größere Grundstücke in Geretsried gebe, auf denen nur ein kleines Haus stehe. Sein Fraktionskollege Wolfgang Möckel räumte ein, er könne nur widerwillig zustimmen, jedoch sei die Situation in München noch viel schlimmer - so schlimm, dass man die Wurstsorten auf dem Teller des Nachbarn zählen könne. "Aber wir werden leider nicht auskommen", sagte Möckel.

© SZ vom 17.05.2016 / thek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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