Eine Frau mit rundem Bauch und knapp sitzenden Dessous scheint dem Betrachter kokett zuzuzwinkern. Eine andere schreitet mit üppig-geschwelltem Busen vorüber. Sie trägt einen dicken Fisch im einen Arm und weitere in einem Einkaufsnetz in der anderen Hand. Die "Weibsbilder" von Ute Patel-Mißfeldt zeigen Frauen mit üppigen Formen, quietschbunter Kleidung oder Dessous. Die Künstlerin aus Neuburg an der Donau hat sie genussvoll und witzig auf Seide gebannt. Die Bilder konnten die mehr als 50 Besucher auf der Vernissage zum Kulturfestival Pipapo in der Geltinger Kleinkunstbühne Hinterhalt am Freitagabend ebenso betrachten wie ihre fantasievolle Hutkreationen. Viel Anklang hatte die Veranstaltung also gefunden. Doch eines fehlte: die Künstlerin. Patel-Mißfeldt saß während der Vernissage im Flieger. Sie kam von einem Workshop in China zurück und schaffte es nicht rechtzeitig zur Ausstellungseröffnung. An ihrer Stelle war ihre Tochter Isabel Patel in den Hinterhalt gekommen. Vallabhbhai Patel, Ute Patel-Mißfeldts Ehemann, begleitete sie. Zur Ausstellungsreöffnung sprach die Leiterin des Irschenhausener Hollerhauses, Lia Schneider-Stöckl.
Die Künstlerin lebt mit ihrem Mann auf Schloss Grünau in Neuburg an der Donau. Dort haben sie sich ein kreatives Refugium geschaffen. Die bald 75-Jährige bannt Frauenfiguren mit Humor und Komik auf Seide. Daneben malt sie Pastelle und Aquarelle mit zarten Blütenträumen und stillen Landschaften. Sie ist Porzellan- und Raumdesignerin, entwirft Mode und ist für ihre auffallenden Hutkreationen bekannt.
Die Ausstellung "Weibsbilder" war nur bis zum vergangenen Sonntag in der Kleinkunstbühne Hinterhalt zu sehen. Doch deren Leiterin Assunta Tammelleo plant, Ute Patel-Mißfeldt zu einer Lesung im nächsten Jahr einzuladen. Dann soll es nach Möglichkeit auch eine weitere Ausstellung geben.