Geretsried:Teures Projekt

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Die Adalbert-Stifter-Mittelschule in Geretsried. Sie soll bis zum Jahr 2022 saniert und erweitert werden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Generalsanierung und Erweiterung der Adalbert-Stifter-Mittelschule verursacht Kosten von 5,4 Millionen Euro

Von Wolfgang Schäl, Geretsried

Es ist eines der kostenaufwendigen Projekte, mit denen sich der Geretsrieder Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt hat: Insgesamt 5,4 Millionen Euro sind nach aktuellem Planungsstand für die Generalsanierung und Erweiterung der Adalbert-Stifter-Mittelschule bis zum Jahr 2022 fällig. Bei der Maßnahme soll an der Nordseite des bestehenden Gebäudes ein dreistöckiger Baukomplex angegliedert werden, der über einen klimatisierten Erschließungsgang mit Treppenhaus und Aufzugsanlage verbunden ist. Die Schulaula soll als zentraler Begegnungsort beibehalten und aufgewertet werden.

Nach eingehenden Diskussionen zwischen Stadt, Behörden, Schulleitung und Elternbeirat besteht an der Notwendigkeit des Vorhabens als solchem Einigkeit, entsprechende Details erläuterte Marcus Scholz vom Architekturbüro Haindl und Kollegen vor dem Ratsgremium. Kritische Stimmen gab es dennoch, beispielsweise von Volker Witte (Grüne), der bemängelte, dass für den Erweiterungsbau wieder einmal Bäume gefällt werden müssten. Scholz räumte ein, dass etwa 20 bis 30 Buchen geopfert werden müssten, so genau wisse er es nicht, gab aber zu bedenken, dass der Wald an dieser Stelle ohnehin sehr licht sei und man den Erweiterungsbau so genau wie möglich "in den Wald hineinzirkeln" werde, um den Baumbestand so weit wie möglich zu schonen. Bürgermeister Michael Müller versicherte, natürlich wolle Geretsried "eine Stadt im Grünen" bleiben und werde deshalb entsprechende Ausgleichspflanzungen veranlassen.

Mehr als Wittes Einwand, den seine Ratskollegen mit säuerlichen Mienen zur Kenntnis nahmen, wurde einem anderen Aspekt gewidmet, den Detlev Ringer (Grüne) zur Sprache brachte: Der Frage, wie bei den laufenden Bauarbeiten der Betrieb der Musikschule aufrechterhalten werden könne. Eine wirklich befriedigende Antwort darauf konnten weder Scholz noch Müller spontan geben.

Verworfen wurde die Anregung von Volker Reeh, den nötigen Platz für den Unterricht durch eine Aufstockung zu gewinnen. Mit Verwunderung registrierte Sabine Lorenz (CSU), dass für den Erweiterungsbau keine Unterkellerung geplant ist - das sei doch wichtig beispielsweise für das Abstellen von Fahrrädern. Ungeachtet der Einwände beschloss der Stadtrat einmütig, auf der Grundlage der vorgestellten Planung voran zu gehen und zu prüfen, wie man den Musikschulbetrieb durch entsprechende Baumaßnahmen ohne unzumutbare Behinderungen aufrechterhalten könnte.

© SZ vom 29.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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