Geretsried:Starkes Nein zu Bad-Gebühren

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Übergabe der Petition (von links): Uwe Röhler, Monika Grasberger, Benjamin Ahr, Rolf Meinert, Bürgermeister Michael Müller. (Foto: Hartmut Pöstges)

Schwimmvereine übergeben 2664 Unterschriften an Bürgermeister Müller

Von Elisa Henning, Geretsried

Es sah so aus, als würde sich an der Tendenz des Stadtrates - die Schwimmsportvereine müssen für die Nutzung des neuen interkommunalen Hallenbads bezahlen - erst einmal nichts ändern. Die Geretsrieder Schwimmvereine wehren sich allerdings gegen die für sie immensen zusätzlichen Nutzungsgebühren. Bürgermeister Michael Müller (CSU) bezeichnet diese Gebühren lieber als "Kostenbegrenzung" oder "Kostendeckelung". Gegen diese haben 2664 Menschen unterschrieben. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Geretsried, der Schwimmverein WSV 72, der Tauchclub Oberland und die Reha-Sportgruppe hatten dazu eine Petition gestartet: "Rettet den Wassersport in Geretsried. Keine Nutzungsgebühren für Vereine im neuen Hallenbad". Am Donnerstag übergaben sie die Unterschriftensammlung dem Bürgermeister.

Uwe Röhler, Zweiter Vorsitzer des WSV, bat darum, die Petition als öffentliche Bitte anzusehen, adressiert an den Bürgermeister der Stadt. Seine Haupterkenntnis sei die überwiegend positive Resonanz der Bürger. Die Vereine hätten weitere Stimmen sammeln können, das Stimmungsbild aus der Bevölkerung sei jedoch klar. Die Vereine sind sich einig darüber, dass, selbst wenn sie für 30 Prozent der Kosten aufkommen müssten - was einer Gebühr von zehn Euro für jede Schwimmbahn entspricht - sie die Mitgliedsgebühren erhöhen müssten. Die Folge wäre ein starker Mitgliederverlust und damit der finanzielle Ruin, sagen sie.

Rolf Meinert, Zweiter Vorsitzender der DLRG, wünschte sich eine transparentere Verständigung: "Mit mehr Kommunikation zwischen beiden Parteien hätten in der Vergangenheit sicherlich einige Missverständnisse verhindert werden können."

Im Sportausschuss des Stadtrats haben sich im Juli sechs der elf Räte dafür ausgesprochen, den Vereinen 70 Prozent der Nutzungskosten zu erstatten. Vier stimmten für ein zeitlich gestaffeltes Modell, das anfangs eine 100-prozentige Übernahme der Kosten vorsieht, die dann im Laufe von sechs Jahren auf 70 Prozent heruntergeht. Einzig Sportreferent Wolfgang Werner (SPD) hatte für eine vollständige Übernahme gestimmt.

Eine endgültige Entscheidung steht noch aus. Das Anliegen gehe jetzt erst an die Haushaltsberatung über, sagte der Bürgermeister. Erst wenn alle Zahlen und Fakten vorliegen, könne eine Entscheidung getroffen werden.

© SZ vom 23.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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