Geretsried:Stadt prüft Böhmwiese für Asyl-Unterkunft

Die Stadt Geretsried arbeitet an einem umfassenden Integrationskonzept. Dazu soll nach den Worten von Bürgermeister Michael Müller (CSU) auch ein langfristiges großflächiges Wohnbauprogramm gehören. Müller legte dem Sozialausschuss des Stadtrats am Dienstag die aktuellen Zahlen zur Aufnahme von Flüchtlingen vor, die er aus der Bürgermeisterdienstbesprechung mitgebracht hatte. Derzeit lebten in Geretsried 138 Asylsuchende; im Landkreis insgesamt seien es 1038 in 110 Liegenschaften. Das Landratsamt bereite die Unterbringung von 185 Flüchtlingen im Gewerbegebiet Süd und von 220 auf dem Realschulgelände vor. Es herrsche "höchster Druck", sagte Müller.

Wenn man die allgemeinen Prognosen herunterbreche, müsse Geretsried im Jahr 2016 etwa 1000 Flüchtlingen Wohnraum geben, sagte der Bürgermeister. Diese Woche werde im städtischen Bauamt noch einmal besprochen, wo das geschehen kann: "Wir prüfen auch die Böhmwiese." Dies ist das große Areal auf Höhe des Rathauses jenseits der Bundesstraße 11, auf dem einst der S-Bahnhof Geretsried liegen soll. Das Problem dort sei allerdings, dass es keine Erschließung gebe.

Der Bürgermeister warnte davor, dass die finanziellen Belastungen der Flüchtlingsunterbringung an den Kommunen "hängen bleiben". So dürfe die Sorge für den sozialen Frieden, der "bei einer solchen Herkulesarbeit ein ganz wichtiger Punkt" sei, nicht allein den Kommunen übertragen werden. Müller kritisierte, dass der Freistaat die Kosten von Sicherheitsdiensten für große Unterkünfte nicht trage, sondern für unnötig erkläre. Er unterstützte eine Äußerung von Hans Ketelhut (CSU), dass der Landkreis Druck nach oben ausüben müsse.

© SZ vom 15.10.2015 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: