Geretsried:Spende gegen den Vandalismus

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Ein Zeichen gegen ein "Phänomen unserer Zeit", nämlich Vandalismus: Die Landsmannschaften übergaben eine Spende zur Rettung der Brunnenfigur. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Landsmannschaften geben 2200 Euro für Restauration der zerstörten Brunnenfigur

"Ein paar Kröten zum Ausgeben", dass steht auf der mit einem Frosch bedruckten Karte, die Vertreter der Landsmannschaften und Heimatvertriebenen aus Geretsried am Freitag Bürgermeister Michael Müller (CSU) überreichten. Dabei war es mehr als das, was man gemeinhin als Kröten bezeichnet - insgesamt 2200 Euro übergaben sie als Spende für die Restauration der Brunnenfigur am Karl-Lederer-Platz. Diese war im November 2016 von Vandalen in acht Teile zerlegt worden. Anwesend bei der Übergabe waren Mitglieder der Sudetendeutschen Landsmannschaft, der Südostdeutschen Landsmannschaft, der Trachtengruppe der Banater Schwaben sowie die Trachtengruppe der Deutschen aus Ungarn.

Die Frage, was mit der zerstörten Figur geschehen wird, kann Müller jedoch noch nicht beantworten: "Noch ist nichts entschieden." Allerdings würden verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen, sagte er. So könnte man den zerstörten Torso wieder zusammenbauen. Fraglich wäre dann allerdings dessen Stabilität. Um dieses Problem einzudämmen, könne man die Steine mit "Bronzeranken" umgeben. Zur Option stünde auch die Nachmeißelung der Figur in Stein oder einem stabileren Material wie Bronze. "Eine Auflösung der Brunnengruppe kommt für mich persönlich nicht in Frage", erklärte Müller. Auch von der Idee, die Überreste der Wasserträgerin als Mahnmal stehen zu lassen, distanzierte er sich. Das Denkmal als Symbol für den Aufbauwillen, aber auch als Bezugspunkt zur alten Heimat, sei ein Identitätssymbol der Stadt Geretsried.

Dabei warf die Spendenübergabe auch die Frage auf, wie die Stadt in Zukunft mit dem Thema "Kunst und Vandalismus" umgehen will: "Hier müssen wir vor allem schauen, gibt es bestimmte Muster, die sich abzeichnen und wie können wir denen entgegenwirken." Vandalismus sei ja leider ein Phänomen der Zeit. Ein Geretsried, das mit Videokameras und Wachleuten ausgestattet wird, möchte der Bürgermeister aber nicht. Ihm ist klar: "Es ist ein langer, mühseliger Weg, der da auf uns zukommt".

© SZ vom 20.02.2016 / jven - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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