Geretsried:Samt und Segensbitte

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Als die Heiligen Könige Kaspar, Melchior und Balthasar ziehen 40 Sternsinger in Geretsried von Haus zu Haus. (Foto: Hartmut Pöstges)

Bürgermeister Michael Müller empfängt Sternsinger

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Vor langer Zeit, so heißt es in der Weihnachtsgeschichte, waren die Heiligen Könige zu dritt und besuchten das Jesuskind an der Wiege im Stall. Heute sind es der Könige und Königinnen 40 - und anstelle des Jesuskinds besuchen sie an ihrem Ehrentag Michael Müller, den Bürgermeister der Stadt Geretsried. Der hat die jungen Spendensammler der Pfarreien Maria Hilf und Heilige Familie dieses Jahr bereits am Donnerstag empfangen: Im Foyer des Rathauses sangen die in farbigen Samt und Umhänge gekleideten Sternsinger ihre Lieder, ehe sie mit Kreide die Segensbitte mit den Initialen der Heiligen Drei Könige von außen über die Rathauspforte schrieben.

20 Kinder von jeder Pfarrei beteiligen sich heuer am Sternsingen: Noch an diesem Samstag sind sie in der Stadt unterwegs, um an den Türen zu singen und die Segensbitten zu verteilen - traditionell gegen eine Spende, die an das Kindermissionswerk gehen soll, sagt Pastoralreferent Manfred Waltl. Jede Gruppe trägt einen Stern an einem Stab mit sich, auf dessen Rückseite der Text des Lieds steht - eine kleine Erinnerungsstütze, falls eines der Kinder vor Nervosität den Text vergisst. Der geht so: "Wir kommen daher aus dem Morgenland, wir kommen geführt von Gottes Hand. Wir wünschen euch ein fröhliches Jahr: Kaspar, Melchior und Balthasar." Das jüngste Kind, das sich am Lauf beteiligt, ist gerade erst fünf Jahre alt, das älteste 14. Die Gruppen sind nach Alter geordnet: So können die Älteren, die auch schon ein wenig Erfahrung haben, selbständig von Haus zu Haus gehen, während die Jüngeren einen Begleiter haben. Je Pfarrei haben sich bis zu fünf Helfer gemeldet, sagt Waltl.

Am Dreikönigstag hielten beide Pfarreien einen gemeinsamen Gottesdienst ab, ehe es wieder auf Tour ging. Die Sternsinger sammeln an drei Tagen, den Sonntag sollen sie frei haben, sagt Waltl - als Puffertag vor dem Schulbeginn am Montag. Am dritten Tag seien die Kinder ohnehin immer ein wenig erschöpft.

Den Kindern dient als Ansporn eine Belohnung in Gestalt eines Ausflugs: In den vergangenen Jahren ging es in den Tierpark Hellabrunn oder ins Hochlandlager Königsdorf. Auch ein großer Spaß ist es laut Waltl, wenn die Kinder am Abend all die Süßigkeiten, die sie neben den Spenden bekommen haben, auf einen Haufen werfen - und sich gemeinsam darüber hermachen.

© SZ vom 07.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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