Geretsried:Ratschenklang statt Glockenläuten

Am Karfreitag und Karsamstag läuten die Kirchenglocken nicht. In Geretsried ziehen stattdessen die Kinder der Egerländer Gmoi mit Holzratschen durch den Geretsrieder Stadtteil Gartenberg. Das laute Klappergeräusch ersetzt den Glockenklang, der zum Gottesdienst ruft und an die Gebetszeiten erinnern. Das festliche Glockengeläut wird in den Zeiten der Grabruhe Jesu für nicht angemessen gehalten.

Der Legende nach fliegen die Klöppel in dieser Zeit nach Rom - je nach Geschichte um zu beichten oder um Reisbrei zu essen. In der Osternacht kehren sie wieder heil zurück. Bereits 1947 zogen erstmals Kinder aus dem Egerland mit den Holzinstrumenten durch Geretsried. Den Brauch gibt es allerdings überall in den katholischen Gegenden Deutschlands.

Unterwegs sind die Buben und Mädchen jeweils von 6 bis 7 Uhr, 11 bis 12 Uhr und 17 bis 18 Uhr. Am Karsamstag laufen die Kinder zudem vormittags mit Sammelbüchsen durch Gartenberg und bitten um Spenden. Am Karsamstag entzünden sie bei Sonnenuntergang auf der Böhmwiese ein großes Osterfeuer.

© SZ vom 10.04.2017 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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