Geretsried:Neue Mietshäuser

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Die Freien Wähler diskutieren über die Böhmwiese

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Wenn die Stadt die Wohnungsnot in den Griff bekommen will, hat sie nach Ansicht der Freien Wähler wenig Handlungsspielraum: Sie wird die Böhmwiese bebauen müssen. "Wir brauchen so etwas wie den Johannisplatz", sagte FW-Stadträtin Heidi Dodenhöft beim Stammtisch am Donnerstag. "Da führt kein Weg daran vorbei."

Bezahlbarer Wohnraum fehlt schon länger, durch die Flüchtlingskrise wird sich die Not verschärfen. Der Stadtrat will dem mit einem Programm für bis zu 1000 Wohnungen entgegenwirken. "Da helfen uns keine Vierspänner", sagte Stadtrat Robert Lug. "Wir brauchen Geschosswohnungen." Nur wohin mit denen? Es brauche eine große Fläche, auf der man einen neuen Stadtteil hochziehen könne, so der Konsens unter den Freien Wählern. Eine große Fläche, wie sie etwa die Böhmwiese böte. Die einzige Alternative, so Lug, sei der Glocknerweg.

Die Böhmwiese ist das Filetstück Geretsrieds und soll eigentlich zur Zentrumserweiterung dienen, den Karl-Lederer-Platz mit einer mondänen Häuserlandschaft nach Westen verlängern und mit der geplanten S-Bahn-Station verbinden - so sieht es ein Masterplan vor, den der Stadtrat bereits Ende 2013 gebilligt hatte. Unter den veränderten Bedingungen könnte es aber sein, dass neu über die Zukunft der Böhmwiese verhandelt werden muss. "Wir brauchen den Wohnraum", sagte Uranella Banse, "nicht nur wegen der Asylbewerber." Wie die frühere FW-Ortschefin Ellen Lutze schlug Banse die Böhmwiese als Standort vor.

Irmer warnte vor dem "hochgefährlichen Zungenschlag", der sich in die Diskussion geschlichen habe: Niemand dürfe denken, dass die Wohnungen für die Flüchtlinge gebaut würden. Während ihrer Amtszeit als Bürgermeisterin sei sie wöchentlich bezahlbare Wohnungen angesprochen worden. Der Ursprung der Wohnungsnot sei, nicht die Flüchtlingskrise, sondern das Auslaufen der Programme im sozialen Wohnungsbau. Ebenso hochgefährlich sei es ihrer Meinung nach, Wohnungen im Gewerbegebiet unterzubringen. Früher oder später würden Anwohner immer aus Gründen des Lärmschutzes klagen - und Recht bekommen. Das führe im Gewerbe zu Einschränkungen, mit fatalen Folgen für die Stadtkasse. "Davon leben wir!", sagte Irmer. "Da stellt es mir gleich alle Haare auf."

© SZ vom 24.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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