"Vorbildliche Nachbarschaftshilfe, Zivilcourage und ein installierter Rauchmelder" haben der Polizei zufolge am Sonntagabend einer 70-jährigen Geretsriederin im Dompfaffenweg vermutlich das Leben gerettet.
Wie die Beamten mitteilen, hatte die Frau gegen 19 Uhr einen Topf Sauerkraut auf dem Herd aufgesetzt, war jedoch im Anschluss auf ihrer Couch so fest eingeschlafen, dass sie weder bemerkte, dass das Sauerkraut anbrannte, noch dass die dicken Schwaden den Rauchmeldealarm auslösten. Ihre Nachbarn aber, ein 41-jähriger Mann sowie ein 30 und 31 Jahre altes Ehepaar, hörten den pfeifenden Rauchmelder. Dadurch alarmiert konnten sie von außen die Frau auf dem Sofa liegend sehen, während das verkohlte Sauerkraut die gesamte Wohnung verrauchte.
Kurzentschlossen öffneten die beiden Männer gewaltsam die Wohnungstüre und zogen die schlafende Seniorin auf die Terrasse und an die frische Luft, während die Frau geistesgegenwärtig die Notrufnummer wählte und so die Rettungskette in Gang setzte. Die kurz darauf eintreffende Feuerwehr entfernte den Topf vom Herd und lüftete die Wohnung. Die 70-jährige wurde mit einer leichten Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Der 30-jährige Nachbar klagte nach dem Einsatz ebenfalls über Atemnot und begab sich später selbst in ärztliche Behandlung. Sachschaden entstand hingegen keiner.
Im Einsatz waren 28 Mann der Freiwilligen Feuerwehr Geretsried einschließlich Kreisbrandinspektion, zwei Rettungswägen und ein Notarzt des Bayerischen Roten Kreuzes. "Durch das koordinierte, beherzte und schnelle Eingreifen der drei Nachbarn konnte größeres Unglück verhindert werden", lobte die Polizei.