Geretsried:Müller kritisiert Asylpolitik

Lesezeit: 1 min

Geretsrieder Bürgermeister lehnt zentrale Unterbringung ab

Bürgermeister Michael Müller (CSU) warnt vor "unnötiger Hysterie", macht sich aber für einen Sicherheitsdienst an den neuen Asyl-Unterkünften am Schulzentrum stark. Die beiden Gebäude, die das Landratsamt zwischen Adalbert-Stifter- und Jahnstraße errichtet hat, werden von der Regierung von Oberbayern verwaltet. Sie lehnt es bisher grundsätzlich ab, Gemeinschaftsunterkünfte mit Security-Personal auszustatten. Gegen diese Linie wehren sich allenthalben Politiker und, wie im Fall Geretsried, Vertreter der Schulen. Bis dato heißt es, die beiden auf insgesamt 250 Menschen ausgelegten Häuser am Schulzentrum würden nur nach und nach mit wenigen Asylsuchenden belegt.

Bürgermeister Müller hat am Dienstag den Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats über den Stand der Dinge informiert. Nach einem Ortstermin Ende Dezember habe die Stadt der Regierung die eigenen Betreuungsstrukturen angeboten und erste Bedenken darüber geäußert, dass kein Sicherheitsdienst vorgesehen ist. Müller sagte, das bedeute, dass nach den üblichen Bürozeiten keinerlei Betreuung für die Menschen vorhanden sei, die ein geordnetes Zusammenlegen so vieler Menschen sicherstelle. Die Flüchtlinge seien dann komplett sich selbst überlassen. Der Regierung, die mehr als 60 solcher Einrichtungen betreibe, gehe es offenkundig um die Kosten. Er sei aber mit Regierungsvizepräsidentin Maria Els im Gespräch, und der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Bachhuber aus Bad Heilbrunn habe sich ans Ministerium gewandt: "Auf dieser Ebene ist das jetzt platziert", sagte Müller.

Der Geretsrieder Helferkreis sei inzwischen eingebunden und auch die Bemühungen um einen Wlan-Hotspot liefen. Dennoch müsse er sagen: "Dies ist nicht die gute Integrationsarbeit, die wir leisten." Der Bürgermeister betonte, er halte es grundsätzlich für den falschen Weg, vom Prinzig dezentraler Unterbringung abzurücken und sogar bereits dezentral lebende Flüchtlinge in zentrale Einrichtungen zu holen.

© SZ vom 27.01.2017 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken
OK