Geretsried:Mit "Subway" soll's bergauf gehen

Lesezeit: 2 min

Das Sandwich-Schnellrestaurant siedelt sich im Geretsrieder Stadtzentrum an. Investmentgruppe KLP 9 und Bürgermeister Müller sehen darin ein Zeichen der Hoffnung

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Das Sandwich-Schnellrestaurant Subway kommt nach Geretsried: Wie das Unternehmen bekannt gegeben hat, steht die Entscheidung nun fest. Im Frühjahr 2015 soll die Eröffnung im Neubau am Karl-Lederer-Platz stattfinden. Bürgermeister Michael Müller (CSU) erhofft sich davon einen Impuls zur Belebung der Innenstadt. Das Fisch- und Feinkost-Geschäft des früheren Besitzers Volker Reeh wird nicht zurückkehren: Reeh hat das Gebäude schon 2012 an die Königsdorfer Ute und Andreas Kies verkauft, Inhaber der KLP 9 Investmentgruppe. Dass er seinen Laden irgendwann neu eröffnet, sei nicht ausgeschlossen, aber nicht am Karl-Lederer-Platz, sagt Reeh.

Subway hatte vorab eine Fan-Seite im sozialen Netzwerk Facebook eröffnet, um auszuloten, wie groß das Interesse in Geretsried an der Fastfood-Kette ist. Bislang haben beinahe 1500 Nutzer die Seite mit einem "Like" versehen. Derweil liefen Verhandlungen mit KLP 9, die Andreas Kies zufolge rund drei Monate dauerten. Weil das endgültige Ja zur Eröffnung aus den USA kommen musste, habe sich der Vertragsschluss um gut einen Monat verzögert; in den Staaten wird anhand der Baupläne und streng nach dem Corporate Design auch die Inneneinrichtung festgelegt.

An das Unternehmen sei er selbst herangetreten, sagt Kies. Interesse gezeigt habe auch die Münchner Kaffeehaus-Kette Höflinger: "Aber ich sah keinen rechten Sinn darin", denn die Kette hätte dem benachbarten Café Waldmann Konkurrenz gemacht. Ein lokales Sportgeschäft habe den Umzug in den Neubau ebenfalls in Betracht gezogen, habe dann aber - nach Abschluss der Verhandlungen und angesichts des fertigen Vertrags - "kalte Füße" bekommen, sagt Kies.

Wo Volker Reeh früher Fischspezialitäten verkaufte, plant nun eine Fastfood-Kette ein Sandwich-Lokal. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Drei Geschäfte passen in das 470 Quadratmeter große Erdgeschoss, das Restaurant wird zwischen 100 und 150 Quadratmeter einnehmen. Für eine der beiden Flächen interessiert sich ein Kosmetikstudio, für die dritte habe er bislang noch nichts, sagt Kies. Unter Druck sehe er sich aber nicht: "Spätestens wenn Subway da ist, wird da so viel Leben sein, dass der Standort interessant wird."

Das neue Subway werde kein reines "Mitnahme-Restaurant", sondern eine der größeren Filialen "zum Verweilen", sagt Christian Tuercke, Geschäftsführer des Subway-Entwicklungsbüros in Bayern. Die größte der rund 90 Filialen im Freistaat hat eine Fläche von etwa 200 Quadratmetern, die kleinste ist 25 Quadratmeter groß. Das Geschäft werde etwa zehn Mitarbeiter haben, in Voll- und Teilzeit arbeitende Angestellte und Aushilfen, die aber nicht die Mehrheit ausmachten. Mit dem Mindestlohn hätten die meisten Franchisenehmer in Bayern keine Probleme, sagt Tuercke, selbst auch einer von ihnen: "Ich habe langjährige Mitarbeiter, die verdienen mehr als den Mindestlohn."

Dass die Anzahl der Privatbetreiber von Geschäften und Cafés in den Städten abnimmt und Ketten sich immer mehr ausbreiten, sieht Bürgermeister Müller nicht kritisch. "Ketten sind grundsätzlich gut", sagt er. "Wenn Ketten kommen, ist das ein gutes Zeichen für den Standort." Er sei deshalb froh über die Entscheidung und hoffe nun, dass weitere Unternehmen dem Beispiel Subways folgen. Wer Subway nicht möge, sagt Müller, der könne ja woanders essen.

© SZ vom 01.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: