Geretsried:Mit Spaß und sportlichem Ehrgeiz

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Beim Oberland Firmenlauf in Geretsried treten heuer 2800 Teilnehmer an. Manche trainieren hart dafür, für andere gilt: Dabei sein ist alles

Von Niklas Gramann, Geretsried

Laufschuhe, Luftballons und schräge Kostüme. Am Mittwoch fand zum neunten Mal der Oberland Firmenlauf in Geretsried statt . Dabei geht es nicht nur um die besten Zeiten, sondern auch um den Spaß am Laufen. Angemeldet waren circa 2500 Läufer aus 138 Unternehmen und Institutionen. Gestartet wurde um Punkt 19 Uhr, nachdem Veranstalter Christian Walter die 5,3 Kilometer lange Strecke freigegeben hatte. Die beiden größten Teams stellten die Geretsrieder Gymnasium, mit 300 und die Realschule mit 268 Teilnehmern.

Viele von ihnen laufen sonst nicht und trainieren auch nicht für den Lauf. Dennoch sind sie gern dabei, wie die 13-jährige Realschülerin Janina Lahnor. Manche Teams sind phantasievoll gekleidet. Katrin Barth ist mit dem zwölfköpfigen Erzieherteam der Sport- und Bewegungskindertagesstätte Champini aus Geretsried da. Manche tragen Babypuppen auf dem Rücken, Schnullergürtel oder haben Sandförmchen auf dem Kopf: "Wir sind alle eben sehr kreativ und machen das zum Spaß", sagt sie. Vorbereitet habe sie sich nicht, die Platzierung sei auch nicht so wichtig.

Eine weitere ausgefallene Truppe sind die Damen und Herren vom Team "Kopf über Stöckelschuh". Zu der Gruppe, die im Herbst die Geretsrieder Kulturtage organisiert, gehören neun Frauen und zwei Männer. Alle Frauen bestreiten die Strecke wenigstens zum Teil in Stöckelschuhen, die Männer schieben Einkaufswägen mit Schuhkartons. Teamleiterin Assunta Tammelleo erklärt: "Wir haben uns für die Stöckelschuhe entschieden, um Werbung für unser PiPaPo-Festival zu machen". Dort treten dieses Jahr nur Frauen auf. Außerdem liege das Jahr der Frau heuer 40 Jahre zurück, das wolle sie wieder ins Gedächtnis rufen und auch auf die ökonomische Lage der Frau aufmerksam machen. Nur Tammelleo selbst und zwei andere Damen schafften es, die gesamte Strecke auf High Heels zu bewältigen. Ihre Füße seien schwer lädiert, sagt Tammelleo.

Nicht nur die Läufer leisten hier viel. Auch das Organisationsteam von "cw-running" sei mit großem Einsatz dabei, wie Christian Walter sagt, der sportliche Leiter des Unternehmens. Er freut sich über den Erfolg: Vor neun Jahren habe das Event mit 1200 Teilnehmern angefangen, jetzt seien es knapp 2800. Die Teilnehmerzahlen hätten sich linear gesteigert, was Walter darauf zurückführt, dass den Teilnehmern viel geboten werde. Läufer wie ehrenamtliche Helfer loben die tolle Atmosphäre, die gute Organisation und den Spaß, den man beim Firmenlauf haben könne. Auch Bürgermeister Michael Müller (CSU) freut sich über die vielen Teilnehmer.

Ein ganz besonderes Team, das seit neun Jahren dabei ist und ohne das der Geretsrieder Firmenlauf laut den Moderatoren nicht denkbar wäre, ist das Team der Oberlandwerkstätten. Das ist dieses Jahr mit 93 Teilnehmern angetreten und bekam kurz vor dem Start noch schnellen Zuwachs - den späteren Sieger des Firmenlaufs, Heiko Middelhoff aus Ingolstadt, der die 5,3 Kilometer lange Strecke innerhalb von 16:49 Minuten hinter sich brachte. Die Oberlandwerkstätten gewannen zum zweiten Mal in Folge den Preis für das Besondere Team. "Der Firmenlauf ist für die Mitarbeiter etwas ganz Wichtiges", sagt Carolin König, Betriebsleiterin der Oberlandwerkstätten. Die behinderten wie die nicht behinderten Teilnehmer trainierten dafür, alle bekämen eine Medaille. Das sei immer wieder schön, sagt König.

Bei den Frauen siegt Mikki Heiss aus Iffeldorf in 18:49 Minuten. Bei den Firmenteams gewann die Geretsrieder "elspec GmbH" mit den Läufern Klaus Mannweiler , Jürgen Habel und Fabian Habel in zusammen 55:06 Minuten.

© SZ vom 19.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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