Geretsried:Männliche Kräfte

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Im Projekt "Kampfes Spiele" üben Buben soziale Kompetenz

Von Johanna Klein, Geretsried

Kämpfe ohne Worte, sondern mit Muskelkraft austragen - das erwarten manche vielleicht von Jungen. Dem ist aber nicht zwingend so, vor allem nicht an der Franz-Marc-Schule. Denn dort läuft laut einer Mitteilung der Schule seit einigen Monaten sehr erfolgreich ein Training zur Gewaltprävention für die Buben. "Kampfes Spiele" ist ein Sport, bei dem soziale Kompetenzen und die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Jungen gefördert werden sollen. In dem Training können sie sich mit großem Spaß "auspowern", lernen und verinnerlichen zudem einen respektvollen Umgang untereinander.

Miteinander kämpfen und nicht gegeneinander - das ist der Leitsatz der "Kampfes Spiele" bei denen feste Regeln gelten. Die Jungen sollen lernen, ihre Kräfte einzuschätzen, zu nutzen und so selbstständiger zu werden. Es wird eingeübt, den "inneren Schiedsrichter" zur eigenen Reflexion ihres Handelns "abzurufen", so das eigene Vorgehen rechtzeitig zu hinterfragen und eventuelles Fehlverhalten wahrzunehmen. Gegenseitige Wertschätzung, gewaltfreie Kommunikation und die Erlaubnis, Fehler zu machen, sollen entwickelt werden Dies mache sich bereits im Verhalten der Teilnehmer bemerkbar, schreibt die Schule. Dem hohen Jungenanteil an der Franz-Marc-Schule möchte der zugehörige Förderverein gerecht werden, er kann das Projekt durch eine Spende von 2000 Euro der Sparda Bank finanzieren. Das Projekt werde mit Begeisterung angenommen und gut besucht.

Der Ablauf eines Trainings soll den Teilnehmern Raum für Spontanität und Kreativität geben, um sie im Umgang mit männlicher Kraft zu unterstützen. Mit Robert Brandelik, Sozialpädagoge und Kampfesspielanleiter, habe ein kompetenter Trainer für die Gewaltprävention gefunden werden können.

Was Männlichkeit alles bedeuten kann, erlernen die Jungen und können wohl so besser mit Herausforderungen umgehen. Beim Kräftemessen untereinander geht es nicht um einen Sieg oder eine Niederlage, sondern um Fairness, Respekt und gegenseitige Achtung.

© SZ vom 11.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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