Geretsried:Landkreis zahlt für Hallenbad

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Kreistag billigt Kostenbeteiligung für das interkommunale Projekt in Geretsried, deckelt den Beitrag an der Investition aber auf 1,15 Millionen Euro. Initiatoren des Bürgerbegehrens freuen sich über die Entscheidung.

Wolfgang Schäl

Der Kreistag hat gestern Nachmittag erwartungsgemäß dem interkommunalen Hallenbadprojekt in Geretsried zugestimmt, das Votum erfolgte in zwei Teilen: Zum einen beteiligt sich der Kreis an dem so lange umstrittenen Vorhaben mit einem Investitionskostenzuschuss von maximal 1,15 Millionen Euro - dies ist der Fall, wenn sich Icking und Wolfratshausen nicht finanziell beteiligen wollen. Falls ja, würde der Aufwand für den Landkreis auf 636 000 Euro sinken. Auf der Basis dieses Modells trägt der Landkreis im äußersten Fall eine Kostensteigerung von 15 Prozent noch mit. Die Abstimmung über den Investitionsaspekt mit der Deckelungsklausel fiel mit 30:22 Stimmen deutlich weniger komfortabel aus als das Votum über das von Landkreis aufzubringende Entgelt für die praktische Nutzung: Hier hoben 50 Kreisräte die Hand, nur zwei waren dagegen. Für die Inanspruchnahme des Hallenbades im Rahmen des Sportunterrichts an den staatlichen Schulen wird der Landkreis ein Entgelt zahlen, das sich anteilig errechnet aus der Zeit, für die das Bad für eine Schulklasse zur Verfügung steht, sowie nach der in Anspruch genommenen Wasserfläche. Es ist ein Kostenmodell, das sich auf die Variante ohne Sauna bezieht. In welcher Größenordnung sich die Kosten für die Benutzung des Bades bewegen werden, hatte der Geretsrieder Kämmerer Helmut Balbiani unlängst bereits ausgerechnet und war auf einen nicht unbeträchtlichen "Mischstundensatz" von 180 Euro pro Schulklasse gekommen.

Nicht durchsetzen konnte sich die CSU mit ihrer Anregung, den Zuschuss zu den Investitionskosten auf 1,0 Million Euro zu begrenzen und für den Fall einer Beteiligung der beiden genannten Nordlandkreiskommunen auf 600 000 Euro. Im Namen seiner Fraktion machte Heiko Arndt geltend, dass der Landkreis sich mit diesem Fixbetrag einer zu erwartenden Debatte über Ausstattungsdetails entziehen werde. "Ich möchte vermeiden, dass wir hier über jede Kachel diskutieren müssen", sagte Arndt. Schließlich gehe es für den Landkreis um den Schul- und nicht um den allgemeinen Schwimmsport. Die Anregung wurde mit 19:32 Stimmen abgelehnt.

Im Norden des Landkreises wurde die Entscheidung schon kurz nach der Sitzung mit großer Genugtuung registriert. "Wir begrüßen die Entscheidung des Kreistags für den Neubau eines Hallenbads in Geretsried", teilen die Initiatoren des Bürgerbegehrens, Stephanie Hanna-Necker, Terke Stapf und Fried-Thorsten Jantzen mit. Sie haben genügend Stimmen für das Bürgerbegehren zusammenbekommen - falls die Stadt dem Wunsch nach einer Beteiligung an dem Nordlandkreis-Hallenbad trotz dieser Willensbekundung nicht folgen sollte, käme es zu einem Bürgerentscheid. "Durch dieses regionale Projekt haben rund 60 000 Bürger die Möglichkeit, zukünftig ein attraktives Bad zu nutzen", freuen sich die Initiatoren der Unterschriftensammlung. Sie äußern die Hoffnung, "dass auch die Entscheidungsträger der Stadt Wolfratshausen den Nutzen für ihre Bürger erkennen und das Projekt langfristig und tatkräftig unterstützen".

Wie berichtet, diskutiert der Wolfratshauser Stadtrat heute in einer Sondersitzung über das Nordlandkreis-Hallenbad, gegen das sie sich bislang gesträubt hat.

© SZ vom 07.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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