Kulturförderung Geretsried:Helmut Hahn ist neuer Kulturpreisträger

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"Urgeretsrieder mit Wurzeln im Egerland und in Ungarn": Helmut Hahn. (Foto: Hartmut Pöstges)

Bürgermeister Michael Müller würdigt den Vorsitzenden der Eghalanda Gmoi als "echten Brückenbauer".

Die Stadt Geretsried hat einen neuen Kulturpreisträger: Helmut Hahn, langjähriger Vorsitzender der Eghalanda Gmoi und des Fördervereins Geretsrieder Heimatmuseum, bekommt am Donnerstag, 30. Juni, die Auszeichnung bei einem Festakt in den Ratsstuben verliehen. Bürgermeister Michael Müller (CSU) würdigte Hahn bei einem Pressegespräch am Dienstag als "Urgeretsrieder mit Wurzeln im Egerland und in Ungarn" und als "echten Brückenbauer zwischen Kulturkreisen, zwischen Generationen und zwischen Kulturdisziplinen". Hahn setze sich für die Brauchtums- und Heimatpflege ein, spiele die Tuba bei der Gartenberger Bunkerblasmusik und verkörpere das, "was Geretsried im Wesentlichen ausmacht".

Kulturamtsleiterin Anita Zwicknagl würdigte Hahn als "Europäer" und als "Vermittler zwischen Ost und West". Er fahre immer wieder ins Egerland und reiche die Hand zur Versöhnung. In Geretsried sei er zur Stelle, wenn man ihn brauche, und das sei oft der Fall - bei allen Märkten wie beim Kulturherbst oder beim Oktoberfesteinzug. Hahn sei ein Mensch mit "Tatkraft ohne Ende". Kulturreferent Hans Ketelhut schlug einen Bogen zum G-7-Gipfel. Angesichts des Spotts, der derzeit in den sozialen Medien über die bayerischen Gastgeber ausgeschüttet werde, habe die Stadt Geretsried nun "ein Zeichen gesetzt". Hahn sei ein Mensch, "der in der Bevölkerung integriert ist und die traditionellen Werte pflegt".

Hahn sagte, es sei ihm eine Ehre, diesen Preis, der "wertvoller als ein Oscar" sei, überreicht zu bekommen. Als Neunjähriger habe er vor 54 Jahren erstmals in der Kindergruppe der Eghalanda Gmoi in den Ratsstuben getanzt - nicht ganz freiwillig, wie er anmerkte. Dann aber sei er ins Vereinsleben hineingewachsen. "Wenn man sich nicht vor der Arbeit scheut, ist man irgendwann im Vorstand." Gleiches galt für den Förderverein Heimatmuseum, den er vor gut 20 Jahren mitgegründet habe. Bei unzähligen Aktionen habe man gemeinsam mit den anderen Landsmannschaften "ein Bewusstsein in der Bevölkerung geweckt" und 160 000 Euro für das Museum gesammelt. Er habe nur das getan, was die Eltern und Großeltern vorgelebt hätten, sagte Hahn.

Der Geretsrieder Kulturpreis wird seit 2005 im zweijährigen Turnus verliehen. Durch die Corona-Pandemie kam es zu einer Verschiebung um ein Jahr. Die Vorschläge gehen aus der Bevölkerung ein und werden nicht-öffentlich im Kulturausschuss beraten. Eine Entscheidung trifft der Stadtrat.

Spannend bleibt die Frage, welchen Preis Hahn am Donnerstag in den Händen halten wird. Die kleinen Skulpturen werden jedes Mal von einem anderen regionalen Künstler gestaltet und sollen nach den Worten Müllers später in einer großen Version im Stadtgebiet aufgestellt werden.

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