Die Baugenossenschaft ist als Investor beim Geretsrieder Groß-Wohnbauprojekt auf dem ehemaligen Lorenz-Areal ausgestiegen. Das Wolfratshauser Bauunternehmen Krämmel brauche aber nach neuen Mit-Investoren nicht zu suchen, sagt Geschäftsführer Korbinian Krämmel: "Es ist eher so, dass man gefunden wird." Allerdings ist das Bebauungsplanverfahren für das Vorhaben an der Banater Straße, das 750 teils öffentlich geförderte Wohnungen umfasst und damit Platz für etwa 1800 Menschen bieten soll, noch nicht abgeschlossen. Mit einem Baubeginn rechne er "vielleicht Ende 2019, Anfang 2020", sagt Krämmel bewusst vorsichtig. Denn die Planung zieht sich nun bereits drei Jahre hin, deutlich länger als erwartet.
Es sind vor allem Fragen des Schallschutzes, die aus Sicht der Skeptiker gegen das Projekt sprechen. Denn das neue Wohnbaugebiet liegt zwischen Gewerbebetrieben in Gartenberg. Nach allen Einwänden und Abwägungen hat Krämmel dieses Jahr ein drittes Schallschutzgutachten in Auftrag gegeben, das dem Stadtrat im Dezember präsentiert werden soll. Die Vorgänger-Gutachter waren zu dem Schluss gekommen, dass sich der Schutz baulich gewährleisten lasse. Über das Ergebnis des dritten äußert sich Krämmel noch nicht. Ihn beschäftigten derzeit andere Fragen, sagt er, vor allem nach der Infrastruktur innerhalb der Anlage. Diese umfasst unterschiedliche Gebäude und Blocks von drei bis acht Geschossen, dazu ein Boardinghouse und eine Kindertagesstätte. In einigen wenigen Häusern sollen Erdgeschossflächen für Läden, ein Café oder einen Friseur vorgesehen werden. Krämmel erwägt dies teils mit einem Sozialbeirat aus Stadträten, Caritas und Behindertensprecher. Auch Wolfgang Selig, Geschäftsführer der BG, gehört diesem Gremium an.
Die BG ist nach Seligs Worten aus wirtschaftlichen und zeitlichen Gründen ausgestiegen. Als Berater bleibe er Krämmel für das Projekt erhalten.