Der Geretsrieder Jugendrat ist das erste repräsentative Gremium in der Stadt, das ausschließlich von Frauen geführt wird. Laura Diebl und Julia Huptas wurden am Dienstag zu gleichberechtigten Sprecherinnen gewählt; Madlen Schubert verwaltet die Kasse, Kerstin Meier ist Schriftführerin. Zum ersten Mal seit ihrer Wahl Ende April haben die Jugendräte damit eine autonome Spitze. Bisher waren die Aktivitäten und Sitzungen von Stadtjugendpflegerin Sonja Schütz und der Jugendreferentin des Stadtrats, Heidi Dodenhöft, angeleitet worden.
"Wir haben uns lange Zeit gelassen", sagte Dodenhöft zu Eröffnung der Wahl. Die zehn Jugendräte sollten sich erst einmal untereinander kennenlernen und in die neue Aufgabe hineinwachsen. Sie haben ein Teamwochenende zusammen verbracht, ein Kino-Openair veranstaltet und mit einem Stand am städtischen Waldfest teilgenommen. Derzeit haben sie "Willkommensangebote für Asylbewerber" auf dem Programm. Diese wurden allerdings am Dienstag in nicht-öffentlicher Sitzung besprochen; der Presse teilte Dodenhöft danach mit, es gehe nicht um in großes Fest, sondern um kleinere Aktionen, etwa gemeinsames Pflanzen, Malen oder Spazierengehen.
Julia Huptas sagte zur Begrünung ihrer Kandidatur, ihr mache die Arbeit im Jugendrat Spaß und die Sprecherrolle sei "eine gute Gelegenheit, in so was reinzuschnuppern". Laura Diebl äußerte sich ähnlich und betonte, sie habe gewöhnlich nachmittags Zeit und keine anderen Verpflichtungen. Gern hätte auch der immer sehr extrovertierte Felix Leipold ein Amt übernommen. Er sagte, er habe Erfahrung aus dem früheren Jugendbeirat: "Ich weiß halt, wie der Hase läuft." Er kandidierte für alle Positionen, fand aber in keinem Fall eine Mehrheit. Der Jugendrat wird als nächstes an einem Stadtratsworkshop zur Entwicklung des Geretsrieder Zentrums teilnehmen (19. November).