Der Mangel an Kinderbetreuungsplätzen in Geretsried wird von der Hoffnung begleitet, "dass wir die Kinder, die einen Anspruch haben, unterbringen können". So hat es Fachbereichsleiter Werner Rampfel am Donnerstag im Sozialausschuss des Stadtrats formuliert. Die Defizitzahlen, die er vorgelegt hatte - 45 Plätze zu wenig in Krippen, 50 in Kindergärten, 40 in Hort und Mittagsbetreuung - relativierte Rampfel. Die Zahlen änderten sich täglich. Zudem müsse man die "Unterjährigen" herausrechnen und jene, die keinen Rechtsanspruch hätten. Übrig blieb dann aber immer noch der Hinweis, manche bekämen eben nicht den Platz am Wunschstandort.
Die Stadt hat einige Anstrengungen unternommen, um die Anzahl der Betreuungsplätze zu vermehren. Rechtzeitig zum September sind laut Rampfel folgende Neuerungen fertig: Am Kindergarten Gelting gibt es einen Container für zwei neue Gruppen. Die "Blechkiste" an der Tattenkofener Straße ist durch einen gleichnamigen Container für drei Gruppen am Robert-Schumann-Weg ersetzt und ergänzt worden. Der AWO-Kindergarten am Robert-Schumann-Weg hat durch Nutzungsänderungen der Räume Platz für 18 neue Kinder geschaffen. Frühestens im November und Dezember - und auch dies seien nur vage Auskünfte - sollen die zwei neuen Einrichtungen zur Mittagsbetreuung an der Isardamm-Grundschule und der Karl-Lederer-Grundschule fertig sein. In beiden Fällen könnten dann je zwei neue Gruppen gebildet werden. Hoffnung setzt die Stadt aber auch auf die Großtagespflege, die der Verein Erlebnis Lernen (Erle) am Neuen Platz plant. Die Fertigstellung sei ebenfalls für September vorgesehen, erklärte Rampfel vorbehaltlich der Genehmigung durchs Landratsamt.
Bürgermeister Michael Müller (CSU) formulierte als mittelfristige Perspektive: "Wir brauchen noch den Befreiungsschlag."