Geretsried:Für den Fall der Fälle

Lesezeit: 1 min

Neben dem Haupthaus plant das Heim einen Anbau. (Foto: Hartmut Pöstges)

"Haus Elisabeth" plant Anbau mit 14 Apartments für betreutes Wohnen

Von Claudia Koestler, Geretsried

Es habe sich "wirklich gut gemacht, das Haus Elisabeth", goutierte Geretsrieds Bürgermeister Michael Müller (CSU) am Dienstag im Entwicklungs- und Planungsausschuss. Somit nimmt es nicht wunder, dass eine Änderung des Bebauungsplanes für das Areal rund um das Altenwohn- und Pflegeheim an der Geretsrieder Johann-Sebastian-Bach-Straße 16 in der Sitzung ohne Fragen oder gar Gegenstimmen durchgewunken wurde und somit als Satzung beschlossen ist.

Mit der Änderung des Bebauungsplanes soll die Errichtung eines weiteren Gebäudes auf dem Gelände des "Haus Elisabeth" ermöglicht und das Altenwohn- und Pflegeheimangebot der Stadt erweitert werden. Die Betreiberfirma ILG Fonds GmbH aus München hatte für den nördlichen Bereich des Grundstücks den Bau eines zweigeschossigen Hauses beantragt. Somit würde ein Synergieeffekt geschaffen: Wohnungen für ältere Menschen, die sich noch selbst versorgen können, aber einige Dienste beanspruchen können und gleichzeitig die Aussicht haben, im Falle eine späteren Hilfsbedürftigkeit oder im Pflegefall ohne größeren Aufwand ins gegenüberliegende Pflegeheim umziehen zu können.

Angedacht ist ein etwa 40 mal 12 Meter messende Gebäude mit möglicherweise bis zu 14 Wohneinheiten. Der dazu nötige Bebauungsplan war im Dezember und Januar öffentlich ausgelegt.

Bis dato war bei den Planungen des Gebäudes stets von "altengerechtem Wohnen" als Zweck die Rede gewesen. Doch diese Bezeichnung könnte, so warnte das Landratsamt, ungewünschte Folgen haben: Weil damit der soziale Charakter nicht deutlich herausgestellt sei, könnte so verstanden werden, dass Wohnraum für betuchte ältere Menschen auch außerhalb der Region geschaffen werden solle. "Wenn die Art der zulässigen Nutzung im Bebauungsplan nicht hinreichend konkret bestimmt wird, kann die Sicherstellung der zu unbestimmten Nutzung auch nicht über einen städtebaulichen Vertrag geregelt werden", wies das Landratsamt hin. Um den sozialen Nutzen klarzustellen, soll deshalb nach Willen der Ausschussmitglieder künftig "Betreutes Wohnen" in den Plänen stehen.

© SZ vom 23.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: