Geretsried:Freund deutlicher Worte

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Herbert Mieseler (l.) freut sich über die Glückwünsche von Bürgermeister Michael Müller. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Geretsrieder Herbert Mieseler feiert seinen 80. Geburtstag

Von Olivia Kaczor, Geretsried

Herbert Mieseler hat allen Grund zum Feiern: Der frühere Stadtrat von Geretsried und Schützenmeister ist am Montag 80 Jahre alt geworden. Dazu gratulierte ihm Bürgermeister Michael Müller am Montagabend bei einer Feier im Schützenheim.

Der Geretsrieder kann auf eine lange politische Karriere zurückblicken. Er war von 1984 bis 2014, 30 Jahre lang, für die SPD im Stadtrat. Als Mitglied im Bau-und Umweltausschuss vertrat das Geretsrieder Original unter anderem standhaft seine Meinung zu Flachdächern: "Man müsste all diejenigen verklagen, die in Oberbayern Flachdächer bauen", sagte der gelernte Maurer, der als Freund deutlicher Worte gilt und damit in seiner Zeit im Stadtrat nicht selten aneckte. Damit, so sagte Müller, werde Mieseler unvergessen bleiben.

Neben der kommunalpolitischen Tätigkeit übte Mieseler zahlreiche andere Ehrenämter aus, zum Teil bis heute. So ist er seit 1961 Vorstand der Sportschützen Geretsried, er gehört der Freiwilligen Feuerwehr an, ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der Eghalanda Gmoi, der Fußball Freunde Geretsried, der Chorvereinigung, der Sportfischer und nicht zuletzt der Foto- und Filmfreunde. Besonders hob Müller Mieselers Leidenschaft für die Fotografie hervor - es gebe keine städtische Baumaßnahme, die nicht von ihm in unzähligen Fotos dokumentiert worden sei, sagte er. Für nachfolgende Generationen werde es ein Erlebnis sein, sich das alles anzuschauen. Gerne verschenkt Miesler seine Bilder auch weiter.

Mieseler kam 1940 zusammen mit seinen Eltern aus Coswig (Anhalt) im heutigen Landkreis Wittenberg in den Landkreis. Zunächst lebte die Familie in einer Dienstwohnung im Lager Föhrenwald, der Vater arbeitete in der Munitionsfabrik. Schon früh trat er verschiedenen Vereinen bei und blieb ihnen Jahrzehnte lang treu. Bis zu seinem Ruhestand arbeitete Mieseler als Hausmeister bei der Gemeinnützigen Baugenossenschaft. Für sein Engagement ist Mieseler vielfach ausgezeichnet worden. Nach dem Ausscheiden aus dem Stadtrat 2014 bekam er den Ehrenring der Stadt Geretsried verliehen - die zweithöchste Auszeichnung der Stadt. Die damalige Bürgermeisterin Cornelia Irmer übergab ihm die Auszeichnung bei einer feierlichen Zeremonie. Doch schon zuvor, 2005, hatte ihm der Landkreis seine höchste Auszeichnung verliehen: Die Isar-Loisach-Medaille für 18 Jahre politisches Ehrenamt. Die SPD ehrte ihn 2014 mit der höchsten Auszeichnung für Parteimitglieder - der Willy-Brandt-Medaille.

© SZ vom 23.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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