Die Praxisklasse an der Geretsrieder Karl-Lederer-Mittelschule ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Es gibt eine solche Klasse zur speziellen Förderung von Kindern, die von der Schule eigentlich die Nase voll haben, nur einmal im Landkreis. Die Klasse hatte außerdem jahrelang quasi einen eigenen Hund - Nepomuk, den ausgebildeten Schulhund der Sozialpädagogin Astrid Tabellion. Und nun hat sie eine Erzieherin, die vermutlich besonders hart im Nehmen ist: Jennifer Begander, 26, spielt seit ihrem dritten Lebensjahr Eishockey, war Torhüterin und gehört jetzt als Verteidigerin der Damenmannschaft des Geretsrieder Eissportclubs Riverrats an. Im Stadtratsausschuss für Jugend, Senioren, Soziales, Kultur und Sport stellte sich Begander kurz vor.
Die ausgebildete Sozialpädagogische Fachkraft begleitet die Praxisklasse gemeinsam mit deren Lehrer Rüdiger Rieß. Unter den drei Mädchen und zehn Jungen, die aus dem ganzen Landkreis kämen, so erklärte sie, seien drei syrische Flüchtlingekinder, ein kroatischer und ein finnischer Junge. Es gebe zwei Gruppen, eine, die in Richtung Soziales ausgebildet wird, und eine Richtung Technik und Handwerk. Die Schüler absolvierten acht Praktika im Jahr. Außerdem werde viel Projektarbeit gemacht, darunter Suchtprävention, Graffiti und Tanz. Wichtig sei ihr persönlich auch die Zusammenarbeit mit den Eltern.
Die Praxisklasse richtet sich nach Darstellung der Karl-Lederer-Mittelschule an Kinder, die den Quali oder den erfolgreichen Abschluss der Mittelschule wahrscheinlich in der normalen Klasse nicht erreichen würden und die praktisch veranlagt sind. Als Ziele sind definiert: Erwachsen werden, Sozialkompetenzen erwerben, Wissenslücken schließen, den richtigen Weg in das Berufsleben finden, den freiwilligen Abschluss der Mittelschule bestehen.