Geretsried:Eine Frage der Gerechtigkeit

Im Gartenberger Blumenviertel entstehen 50 Sozialwohnungen

Die Geretsrieder Baugenossenschaft (BG) kann im Gartenberger Blumenviertel etwa 50 neue Sozialwohnungen errichten. Der Stadtrat hat dazu am Dienstag den Bebauungsplan für das Gebiet zwischen Isardamm, Tulpen- und Siebenbürger Straße geändert. Die BG plant zusätzlich zu viergeschossigen Wohngebäuden eine Tiefgarage und ein Parkdeck. Dennoch sagte CSU-Stadträtin Karin Schmid, sie befürchte große Parkplatzprobleme in dem Viertel: "Es ist jetzt schon eine Katastrophe, wie dort geparkt wird." Sie habe sich das eigens noch einmal angesehen und stimme deswegen gegen den Plan.

Bürgermeister Michael Müller (CSU) gab zu bedenken, dass die Stadt dringend Sozialwohnungen brauche; er erfahre das regelmäßig auch in seinen Bürgersprechstunden; die Leute suchten "händeringend" danach. Der Zweite Bürgermeister Hans Hopfner (SPD) bekräftigte das. Die Stadt könne froh sein über die Initiative der Baugenossenschaft. "Liebe Freunde", sagte Hopfner appellierend in die Runde, "wir müssen diesem Sozialwohnungsbau die Chance geben." Nach mehreren Einwänden Schmids zur Parkplatzsituation sagte Bauamtsleiter Jochen Sternkopf: "Uns sind die Wohnungen wichtiger."

Arthur Wolfseher (SPD) erklärte, er stimme gegen die Wohnungen, weil er nicht sehen könne, wie die Stadt bei zunehmender Bevölkerung mit Schulen und Kindergärten nachkomme. Sabine Lorenz (CSU) bestätigte das: "Wir müssen schon aufpassen, dass wir nicht zu schnell wachsen." Dennoch seien die Wohnungen jetzt wichtig. Ohne Erklärung votierte neben Schmid und Wolfseher auch Volker Reeh (CSU) gegen den Plan.

© SZ vom 26.10.2017 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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