Geretsried:Ein Projekt für viele

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Stadtrat billigt Trimm-dich-Pfad, der 78 000 Euro kosten soll

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Der Parcours ist beschlossene Sache: In seiner Sitzung am Dienstag hat der Geretsrieder Stadtrat den Trimm-dich-Pfad im Stadtwald mit einer Gegenstimme von Günther Fuhrmann (FDP) bewilligt. Heidrun Rösing, Sprecherin der Leitbildgruppe Sport, die den Parcours maßgeblich initiiert und geplant hat, stellte das Konzept abermals zusammen mit dem städtischen Sportreferent Wolfgang Werner (SPD) dem Gremium vor. Mitte April war der Park dem Ausschuss für Jugend, Senioren, Soziales, Kunst und Sport präsentiert worden; dieser hatte dem Stadtrat empfohlen, das Projekt zu genehmigen. Der Trimm-dich-Pfad wird 1,5 Kilometer lang und knapp 78 000 Euro kosten. Ein Teil des Parcours soll durch Spenden finanziert werden, einige Anfragen sind noch offen, zugesagt wurden bereits knapp 25 000 Euro. Bis zur avisierten Summe fehlen damit noch 5000 Euro an Spenden.

Das Leitbild 2025 hatte sich der Stadtrat am 30. April 2013 gegeben, dem vorausgegangen war eine breit angelegte Bürgerbeteiligung mit Zukunftskonferenz und Treffen in Gruppen, in denen themenspezifisch Wünsche gesammelt und konkrete Ziele ausgearbeitet wurden. Der Trimm-dich-Pfad war eines dieser Ziele, die schließlich ins druckreife Leitbild aufgenommen wurden. Die Gruppe hatte sich seit September regelmäßig mit Sportreferent Werner getroffen und den Parcours konzipiert. Dieser hat 13 Stationen, die ein ganzheitliches Training von Körper und Geist ermöglichen sollen. Genutzt werden soll er sowohl von Privatleuten als auch von Schulen und Vereinen.

Einzig der seit einem Jahr wieder im Stadtrat vertretene Fuhrmann stimmte gegen das Projekt, aus verschiedenen Gründen. Er sah Betriebskosten auf den Bauhof zukommen, obwohl Rösing und Werner die Geräte als "wartungsarm" bezeichnet hatten. Außerdem merkte Fuhrmann an, dass der Sport ohnehin stark von der Stadt gefördert werde, auch durch zahlreiche freiwillige Leistungen. Für die Senioren hingegen, kritisierte Fuhrmann, sei kein Geld da. Obendrein habe der im Kreis verlaufende Parcours einen Durchmesser von rund 500 Metern, "das ist laut", sagte Fuhrmann. Der Haushalt befinde sich ohnehin in einer angespannten Situation, jetzt habe man die Gelegenheit, die Luft rauszulassen. Die übrigen Stadträte zeigten für Fuhrmanns Argumentationskette wenig Verständnis. So hielt Lorenz Weidinger (Freie Wähler) Fuhrmann dagegen, dass der Parcours "ein Projekt für sehr viele Geretsrieder" sei: "Das geht an alle, die sich bewegen wollen." Wolfgang Möckel (CSU) wurde im Ton deutlich schärfer: Er könnte es gar nicht verstehen, "wie man versucht, jeden Meter des Projekts zu zerlegen", sagte Möckel. "Herr Fuhrmann, da verstehe ich Sie wirklich nicht."

Der Parcours ist nicht das einzige Leitbildprojekt, dass sich in der Umsetzungsphase befindet. Ein Solarkataster etwa sei inzwischen erstellt worden und müsse nun nur noch in Betrieb gehen, sagte die städtische Leitbild-Koordinatorin Stefanie Nagl. Auch werde derzeit der Wunsch nach einer Mitfahrzentrale für Geretsried weiterverfolgt: Zusammen mit der Energiewende Oberland (EWO) suche man nach Kooperationspartnern. Ein Flyer mit zehn Mitfahrzentralen aus dem Oberland werde auf dem Mobilitätstag am 9. und 10. Mai verteilt. Die Stadt hat darüber hinaus am 10. Mai zu einer Radtour rund um Geretsried eingeladen, um die gut 42 Kilometer lange Strecke eines möglichen Natur- und Kulturpfads zu begutachten. Die Tour beginnt um 9 Uhr morgens, Treffpunkt ist am Eingang des Rathauses.

© SZ vom 30.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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