Geretsried:Ein Minus mit Plus

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Stadtrat würdigt Kulturherbst trotz höheren Defizits

Geretsried - Etwa 9300 Besucher seien auf dem Geretsrieder Kulturherbst gezählt worden, berichtet die Stadt. Die beiden Festivalleiter Ingrid Hammerschmied und Günter Wagner hätten am Dienstag im nicht-öffentlichen Teil des Kulturausschusses ihren Bericht gegeben. Demnach haben 17 Veranstaltungen im Festzelt an der Jahnstraße stattgefunden, elf im Stadtgebiet; dazu der Kunsthandwerkermarkt. Die Events im Zelt - vom Theater "The Lehman Brothers" bis zu Claus von Wagner - hätten insgesamt 5745 Besucher angelockt; etwa 600 Zuschauer seien zu freien Veranstaltungen im Zelt gekommen (Jazz, Musikschule, offener Tag). Auf 2500 zusätzliche Besucher schätzen die Veranstalter Handwerkermarkt und Gastronomie.

Die Stadt hatte für das zehntägige Kulturspektakel ein Budget von 300 000 Euro genehmigt - unter der Maßgabe, dass maximal 80 000 Euro Defizit entstünden. Nach Rathaus-Mitteilung sieht die Endabrechnung so aus: rund 224 000 Euro Einnahmen aus Eintritt, Sponsoring, Catering und Kartenverkauf; zirka 332 000 Euro Ausgaben (Honorare, Betriebskosten, Catering, Werbung, Personal). Das Defizit liegt demnach bei knapp 108 000 Euro. Zum Vergleich werden die Zahlen der Vorjahre herangezogen. Die Abschlüsse hätten, so die Mitteilung, im Jahr 2016 bei minus 80 000 Euro gelegen (das war das Jahr der Insolvenz des eigentlich vorgesehenen Veranstalters Cultus Production und des improvisierten Festivals), beim Kulturherbst 2014 habe das Minus 106 000 Euro betragen, zwei Jahre zuvor 108 000 Euro.

Bürgermeister Michael Müller (CSU) erklärt dazu: "Wir bewegen uns mit diesem Defizit absolut im Rahmen der Vorjahre. Kultur kostet, hat aber gleichzeitig - und das ist ganz entscheidend - einen immensen immateriellen Wert." Kultur sei elementar; eine Stadt von der Größe Geretsrieds brauche sie nach innen wie nach außen. "Mein Fazit für 2018 fällt daher rundum positiv aus: Unser Geretsrieder Kulturherbst war auch dieses Jahr ein großartiges Ereignis - für uns als Geretsrieder ebenso wie für die vielen Besucher unserer Stadt; wir spüren, dass wir durch ihn überregional als Kulturstandort wahrgenommen werden." Ihm persönlich habe der vom Kulturverein Isar-Loisach (KIL) organisierte Kunsthandwerkermarkt am Festgelände sehr gut gefallen.

Der Kulturausschuss habe dem Hauptausschuss einstimmig empfohlen, Günter Wagner mit dem Kulturherbst 2020 zu beauftragen. Auch KIL soll wieder mit von der Partie sein.

© SZ vom 16.11.2018 / fam - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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