Geretsried:Die Stadtbücherei mausert sich

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Die Stadtbücherei Geretsried hat immer mehr und immer mehr junge Leser: Fast 2000 Menschen haben die Einrichtung im vergangenen Jahr aktiv genutzt, das sind knapp 200 mehr als im Jahr zuvor. Die meisten aktiven Leser, nämlich 469, sind zwischen 25 und 45 Jahre alt; im Jahr zuvor waren die Hauptleser noch zwischen 45 und 60 Jahre alt. Die zweitgrößte Gruppe ist die der unter 14-Jährigen. Darüber hat der neue Leiter der Stadtbücherei, Björn Rodenwaldt, am Dienstag den Stadtrat informiert. Um noch mehr junge Leser zu gewinnen, beschloss der Stadtrat eine Änderung der Satzung. Leser unter 18 müssen von nun an keine jährliche Nutzungsgebühr mehr entrichten. Auch die Gebühren für die Vorbestellung von Büchern (ein Euro) und für die Nutzung des Internets im Untergeschoss (zwei Euro pro Stunde) wurden abgeschafft.

Insgesamt konnte die Einrichtung im vergangenen Jahr 169 773 Medien verleihen - im Vergleich zu 2014 eine Steigerung von gut 6000. Verblüffend erscheint es da auf den ersten Blick, dass die Anzahl der Besucher um fast 2500 auf knapp 40 000 zurückgegangen ist. Das liege daran, dass die Nutzer immer häufiger auf das Angebot der "Onleihe" zurückgriffen. So habe es dort im vergangenen Jahr 61 000 Ausleihen gegeben, "mehr als seit Bestehen des Angebots insgesamt". Auch würden die Geretsrieder Medien unverhältnismäßig oft ausgeliehen, jedes Buch wechsle statistisch 3,9-mal den Besitzer - bayernweit liege der Schnitt bei lediglich 3. Die Anzahl der Kulturereignisse und Veranstaltungen hat sich seit dem Vorjahr mehr als verdoppelt: Fanden 2014 noch 43 Klassenführungen, Lesungen, Vorträge, Literaturkreise oder Ausstellungen statt, waren es 2015 bereits 95. Darüber hinaus habe die Stadtbücherei ihren Bestand enorm erweitert: 5318 Medien seien 2015 gekauft oder der Bücherei geschenkt worden. Im Vorjahr waren es nur 3226 Neuzugänge. Vergangene Woche sei außerdem der Bestand der - insgesamt am zahlreichsten vorhandenen - Sachbücher ausgemistet worden, sagte Rodenwaldt: Jetzt nähmen die Kinder- und Jugendbücher am meisten Platz in den Regalen ein.

© SZ vom 03.06.2016 / thek - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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