Geretsried:Da kann kein Minister helfen

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Bebauungsplan Banater Straße noch nicht rechtskräftig

Von Felicitas Amler, Geretsried

Die Junge Union (JU) Geretsried und Bauherr Korbinian Krämmel haben am Mittwoch beim bayerischen Bauminister Hans Reichhart (CSU) für das große Wohnbauprojekt an der Banater Straße in Geretsried geworben. Reichhart besichtigte die 4,7 Hektar große Brache zwischen Elbe- und Banater Straße. JU-Sprecher Alexander Totzauer beklagte, das Verfahren zur Bebauung dauere schon viereinhalb Jahre "nur in Durchsetzung, Abstimmung und Baugenehmigung". Tatsächlich, so war anschließend von Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) zu hören, verzögere sich eine Baugenehmigung keineswegs wegen des Landratsamts. Der Bebauungsplan für das Vorhaben ist vielmehr noch gar nicht veröffentlicht.

An der Banater Straße soll eines der regionsweit größten Sozialbauprojekte realisiert werden. 768 Wohnungen sind geplant, davon je 30 Prozent frei finanzierte und geförderte sowie 40 Prozent Eigentumswohnungen. Gegen dieses neue Quartier für etwa 1500 Bewohner inmitten eines Gewerbegebiets hat der benachbarte Kompressoren-Hersteller Bauer eine Klage angekündigt. Das Unternehmen sieht sich nach Angaben seiner Sprecher existenziell gefährdet, da künftige Mieter gegen den Betrieb klagen könnten. Dies wiederum halten Stadt und Investor für ausgeschlossen, da die Bauplanung dreifach auf Schallschutz hin überprüft worden sei.

Bauer kann ohnedies erst Klage einreichen, wenn der im März vom Stadtrat als Satzung beschlossene Bebauungsplan veröffentlicht und damit rechtskräftig ist. Dies hat sich laut Stadtbaurat Rainer Goldstein verzögert, weil die Stadt sich mit dem Staatlichen Bauamt auf die Verkehrsregelung im Umgriff der Banater Straße einigen musste. Der Bauausschuss des Stadtrats hat im November eine neue Ampelanlage im Bereich Bundesstraße 11, Blumen- und Elbestraße gut geheißen. Das Thema Banater Straße stehe, so Goldstein, kommende Woche auf der Tagesordnung des Entwicklungs- und Planungsausschusses.

Korbinian Krämmel nannte das Wohnbauvorhaben am Mittwoch in Anwesenheit des Bauministers "ein Vorzeigeprojekt, ein Prestigeprojekt, ein Mammutprojekt".

© SZ vom 05.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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