Geretsried:Böse Überraschung

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„Uns laufen die Preise davon“, sagt Christian Müller. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Sonnenschutz bei der Karl-Lederer-Schule wird teurer

Von Thekla Kraußeneck, Geretsried

Die Bauarbeiten an der Karl-Lederer-Schule gehen voran, nun steht in den Sommerferien der Innenausbau bevor. Der städtische Bau- und Umweltausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag die entsprechenden Gewerke vergeben - und dabei eine böse Überraschung erlebt. Der Sonnenschutz wird um 59 Prozent teurer als erwartet, statt 19 000 Euro kostet er die Stadt rund 30 000 Euro. Architekt und Bauleiter Peter Oppenheimer warnte den Ausschuss davor, als Reaktion auf die Kostensteigerung dieses Gewerks erneut auszuschreiben: Die Auftragslage sei in der Metallbranche derzeit so gut, dass die Stadt dann mit einem noch höheren Angebotspreis rechnen müsse. "Die sind derzeit alle im hochpreisigen Bereich", sagte Oppenheimer.

Am Schulzentrum wurden zuletzt die beiden Flüchtlingshäuser hochgezogen, bald geht es dort weiter mit einer neuen Dreifachturnhalle. Derweil treffen Baufirmen die ersten Vorbereitungen für die Errichtung des interkommunalen Hallenbads. Darüber hinaus plant die Stadt auf dem Lorenzareal eine Anlage mit gut 600 Wohnungen - alles mit Blick auf die kommende S-Bahnverlängerung, durch welche sich die Stadt einen Anstieg der Bevölkerungszahlen von derzeit 24 000 auf gut 30 000 in zehn Jahren ausrechnet.

In der Karl-Lederer-Grundschule, die in direkter Nachbarschaft zur gleichnamigen Mittelschule liegt, ist es ebenfalls sehr eng, und deshalb bekommt dort ein Erweiterungsbau aus dem Jahr 2007 gerade ein neues Stockwerk - mit vier neuen Klassenzimmern, einem Gruppenraum und Sanitäranlagen. 2,5 Millionen Euro hat der Stadtrat für das Vorhaben im Haushalt eingestellt. Derzeit kostet es rund 60 000 Euro mehr als erwartet - weil es schnell gehen muss, erfolgte die Ausschreibung recht kurzfristig zu einem Zeitpunkt, als die Auftragsbücher der meisten potenziellen Anbieter schon voll waren. Ganz besonders im Metallbaugewerbe, zu dem auch die Sonnenschutzinstallateure zählen. "Das war ein Part, der uns sehr schockiert hat", sagte Stadtarchitekt Christian Müller im Ausschuss. "Uns laufen die Preise davon."

Die anderen Angebote lägen "jenseits von gut und böse" - die rund 30 000 Euro der FTS Bauelemente GmbH aus Geretsried seien noch der günstigste Preis. Architekt Oppenheimer sagte, die Stadt könne froh sein, überhaupt noch ein Angebot erhalten zu haben. Sie solle daher "kein Risiko eingehen, dass am Ende gar kein Angebot eingeht", und den Sonnenschutz trotz Kostensteigerung errichten. Diesem Vorschlag folgte der Ausschuss mit zwei Gegenstimmen.

Sparen kann die Stadt dafür bei den Malerarbeiten, welche die Firma Heiduk aus Geretsried 20 Prozent günstiger als erwartet verrichtet (rund 17 000 Euro), und bei den Innentüren, die von der Firma FTS um 32,8 Prozent günstiger gebaut werden (rund 13 500 Euro). Den Trockenbau übernimmt die Firma Matthias Gall aus München für 49 271 Euro, was ziemlich exakt der Berechnung entspricht.

© SZ vom 05.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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