Das Kulturforum Geretsried will sich bald mit den neuen Veranstaltern des Geretsrieder Festivals "Kulturherbst", der Agentur Cultus Production aus Füssen, in Verbindung setzen. Das ist nach den Worten des Sprechers Günter Wagner das Ergebnis eines Treffens am Montagabend. Wagner hatte den Kulturherbst selbst zweimal im Auftrag der Stadt ausgerichtet, bevor dieser heuer zum ersten Mal öffentlich ausgeschrieben wurde. Die Stadt begründete dies mit der Notwendigkeit eines formal korrekten Prozederes . Der frühere Festivalchef fühlt sich dabei nach seinen eignen Worten ausgebootet: "Ich war enttäuscht, wie das abgelaufen ist", sagt Wagner.
Er selbst hätte sich unter den neuen Bedingungen gar nicht bewerben können, so erklärt Wagner: "Weil man da wahnsinnig viel Geld braucht. Man muss ja alles vorschießen." Die Stadt hatte zu Wagners Zeiten das Defizit des Festivals in Höhe von zuletzt 115 000 Euro getragen. Nun stellt sie ein fixes Budget von 80 000 Euro zur Verfügung. Bei einer solchen Begrenzung wäre für ihn das Risiko zu groß, sagt Wagner. Da müsse man "vor jedem Abend zittern, ob das Zelt auch voll wird". Und man könne auch keine Experimente mehr wagen,erklärt er und nennt als Beispiel die "Gumboots" aus Johannesburg, die 2012 das Festivalzelt rockten: "So was traust du dich dann nicht." Das Festival sei unter den neuen Bedingungen für einen kleinen Veranstalter wie ihn "ein unkalkulierbares Risiko."
Die zehn Mitglieder des lose organisierten Kulturforums hätten sich am Montag darauf geeinigt, sich nun erst einmal bei den neuen Festivalleitern, Florian Zwipf-Zaharia und Harald Helfrich, nach deren konkreten Vorstellungen zu erkundigen. Bei einer Pressekonferenz vor gut zwei Wochen hatten Zwipf-Zaharia und Helfrich angekündigt, sie wollten das Kulturforum ebenso wie andere Geretsrieder Kultureinrichtungen mit beteiligen: "Wir wollen zeigen, was hier vorhanden ist.
Was mit der Website des Kulturherbsts (Wagner: "Die zahle ich seit fünf Jahren") und dem von Volker Witte geschaffenen Logo geschieht, ist offen. Wagner sagt, er habe es schützen lassen, reklamiere es aber nicht für sich.