Geretsried:Ausflüge ins Unbekannte

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In Geretsried planen Bürger einen Natur- und Kulturpfad

Von Felicitas Amler, Geretsried

Wer Geretsried nur dem Namen nach kennt, mag an Heimatvertriebene denken oder an eine merkwürdig langgezogene Agglomeration, die städtebaulich keine Mitte hat und schon gar keine historischen Sehenswürdigkeiten. Das Bild, das bei vielen vor dem geistigen Auge entsteht, ist eher grau. In Wirklichkeit aber ist Geretsried eine Stadt im Grünen. Mit großen Waldflächen und mit der einzigartigen Flusslandschaft der Isar. Dies zu dokumentieren und vielen Menschen Anreize zu geben, sich in dieser Landschaft umzutun, ist das Ziel einer eigenen Leitbild-Gruppe der Stadt. Seit zwei Jahren arbeitet etwa ein Dutzend Bürger an der Erstellung eines Natur- und Kulturpfads. Der Hauptausschuss des Stadtrats hat dafür gerade 37 000 Euro bewilligt. Die Verwaltung wurde beauftragt, gemeinsam mit der Leitbild-Gruppe ein nach und nach ausbaufähiges Konzept zu erstellen. Am Ende soll der Pfad über eine Strecke von vierzig Kilometern führen.

Der Geschäftsleiterin des Rathauses Geretsried hat es vor allem ein Aspekt des Pfads angetan: Ute Raach findet die Flussuferwolfsspinne faszinierend, die an der Isar lebt. Raach leitet die Leitbildgruppe zusammen mit dem Pressereferenten Thomas Loibl. Erste Ideen eines "Pfads des Wissen" gingen auf den Arbeitskreis Historisches Geretsried und die Bewerbung für die Kleine Gartenschau zurück, sagen Raach und Loibl. Inzwischen hat die Gruppe einzelne Kapitel vertieft. Es geht um Geologie und Biologie, um Historisches und Geomorphologisches. "Die Isar und die Industrialisierung" ist zum Beispiel ein Thema, das unter den Aspekt "Kultur" fällt; der verschwundene glaziale Wolfratshausener See eines in der Rubrik "Natur". Zu allem, was Besucher erfahren und lernen können, sind Informationstafeln geplant und eine Audio-Guide-App. In der Leitbild-Gruppe wird das Wissen zusammengetragen, ausgetauscht und sortiert. Die Frage, woher all diese Erkenntnisse kommen, beantwortet Ute Raach so: "Ich habe den Eindruck, das Knowhow sitzt hier am Ort." Das erste umfassende und ausgearbeitete Konzept wird die Gruppe am 14. März 2017 präsentieren. Wer sich bis dahin noch anschließen möchte, erfährt im Rathaus mehr, unter Telefon 08171/62980.

© SZ vom 13.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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