Geretsried:Aufräumen und ausleuchten

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Die Stadt gestaltet den Neuen Platz - der als solcher kaum noch zu erkennen ist - mit einem Brunnen, Bänken und Bodenleuchten um. Die Kosten liegen bei 1,2 Millionen Euro.

Von Thekla Krausseneck

Drei Workshops und mehrere Stadtratssitzungen gingen diesem Entwurf für die Umgestaltung des Neuen Platzes voran, jetzt befindet sich das Projekt kurz vorm Ziel. Das Ergebnis der monatelangen Arbeit ist schlicht gehalten, das Grün kommt von in Linie gepflanzten Bäumen, ein Brunnen und Bänke sollen zum Verweilen einladen. (Grafik:XO-Studio) (Foto: N/A)

1,2 Million Euro will sich die Stadt Geretsried voraussichtlich die Umgestaltung des Neuen Platzes kosten lassen. Das hat sich in der Sitzung des Entwicklungs- und Planungsausschusses des Stadtrats am Dienstag abgezeichnet. Einen endgültigen Beschluss will der vollständige Stadtrat am kommenden Dienstag fassen, wenn er von 17 Uhr an im Großen Rathaussaal tagt.

Viel ist über den Neuen Platz diskutiert worden, der - im Grunde nicht mehr als ein großer Parkplatz - in den Augen von Anwohnern und Stadträten stark überholungsbedürftig ist. Pavillons zwischen Autos, herumstehende Kisten und Kartons, ein trockengelegter und zugewachsener Brunnen, der als solcher eigentlich schon lange nicht mehr zu erkennen ist: Der Neue Platz, wie er derzeit aussieht, soll sich komplett verändern, soll offener und einladender werden. Anwohner haben in mehreren von Quartiersmanager Christian Lotz geleiteten Workshops Ideen für die Umgestaltung ausgetauscht. Die Ergebnisse dieser Zusammenkünfte wandelte das Architekturbüro XO-Studio jeweils in Grafiken und Pläne um, die dann den Stadtratsausschüssen präsentiert wurden. Am Dienstag soll dies zum letzten Mal geschehen, das Projekt befinde sich kurz vor der Zielgerade, so formulierte es der städtische Baujurist Andreas Porer.

Viel hat sich seit dem letzten Workshop nicht verändert, einzig über die Kosten hat die Stadt nun Klarheit. "Sie stellen hier die Weichen für ein Millionenprojekt", sagte Porer. 1,2 Millionen Euro wird das Projekt kosten, fast doppelt so viel wie der etwas kleinere Johannisplatz, der 690 000 Euro kostete. Die bisherigen Ausgaben für Workshops, die Voruntersuchung und die Beratung durch XO-Studio nicht mit eingerechnet. Ein Anhaltspunkt: Für die weitere Arbeit von XO-Studio sind 133 000 Euro veranschlagt. Porer führt die hohen Gesamtkosten auf die Größe des Platzes zurück, der mit seinen 7000 Quadratmetern selbst größer sei als der 5000 Quadratmeter große Marienplatz in München. Die Stadt wird die Summe wohl nicht allein zu tragen haben. Sie rechnet damit, dass die Regierung von Oberbayern, wie beim Johannisplatz auch, 50 Prozent übernimmt.

In der Diskussion zwischen den Stadträten ging es am Dienstag vor allem um die Details. Anstelle eines Bachlaufs, ähnlich dem am Karl-Lederer-Platz, soll der Neue Platz eine runde Brunnenanlage bekommen. Das Wasser schießt dann aus dem Boden, Beton-Sitzbänke gruppieren sich rundherum. Die Bänke, die auch den Platz säumen werden, sollen "zerstörungssicher" sein. Ein weiteres Thema war die Beleuchtung: Ein paar Stableuchten werde es geben, sagte der zuständige Architekt Martin Hilbert von XO-Studio, doch ansonsten solle das Licht eher aus Lampen im Boden kommen und die Bäume anstrahlen.

Was die Begrünung anging, schwankten die Räte zwischen lichten Bäumen, wie Ginkgo oder Robinie, und dichten Bäumen, wie Ahorn oder Platane. Letztere würden im Sommer mehr Schatten spenden, gab XO-Studio Landschaftsplanerin Barbara Baumann zu bedenken.Uneins waren sich die Räte über den Standort einer Statue des Bildhauers Wilhelm Srb-Schlossbauer, die am Platz derzeit auf einer Wiese der Baugenossenschaft steht.

Die meisten Stadträte zeigten sich mit den Plänen zufrieden, einzig Heinz Ocker (CSU) äußerte sich enttäuscht. Die Stadt habe am Neuen Platz "nichts Gutes gemacht", sagte er, so wie sie auch am Johannisplatz, am Karl-Lederer-Platz und am Chamalières-Platz "Mist gebaut" habe.

© SZ vom 20.06.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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