Und es lief und lief: Trotz schweißtreibender Hitze ist der Geretsrieder Stadtlauf am Samstag zur fröhlichen Party zwischen Sportbegeisterung und Sportsgeist geworden. Und das nicht nur unter sengender Sonne, sondern auch bei Rekordbeteiligung: 515 Anmeldungen lagen den Organisatoren heuer für den 30. Geretsrieder Stadtlauf vor, rund 438 Teilnehmer starteten letztlich und kamen ins Ziel. " Der Schwund von 10 Prozent ist normal", kommentierte Eckhart Toms vom "Run For Fun Team" des TuS Geretsried diese Zahlen. Zum Vergleich: 2013 waren es noch 305 Starter.
Entsprechend voll war es kurz vor dem Startschuss um 14 Uhr, als die ersten Kinder und Jugendlichen sich auf den Weg machten. Für die Jüngsten unter acht Jahren galt es, zweimal eine Stadionrunde, also insgesamt 800 Meter, bis zum Zieleinlauf zu schaffen. Kinder bis zwölf Jahre liefen bereits 1,35 Kilometer und durften dabei den Start auf der Jahnstraße nutzen. An der Strecke fanden sich entsprechend viele, die sie mit Wasser oder kühlend-feuchten Schwämmen versorgten und per Anfeuerung über die Ziellinie trugen. Um 15 Uhr wurde es schließlich ernst für die Größeren: Die Teilnehmer des Fünf-Kilometer-Laufs und jene, die sich für die neue Kategorie "Nordic Walking" eingetragen hatten, liefen zwei Runden, so dass sich für sie mit dem Stadioneinlauf eine Gesamtlänge von 5,3 km ergab.
Der Hauptlauf führte auch in diesem Jahr wieder über zehn Kilometer. "Die Strecke wurde dabei heuer amtlich vermessen, so dass die Zeiten offiziell zählen", erklärte Achim Rieth vom Organisationsteam. Schließlich ist der Geretsrieder Stadtlauf der zweite der Raiffeisen-Oberland-Challenge und gehört zur Kategorie "Speed".
Erstmals gab heuer für die fünf Kilometer auch eine Teamwertung: Jeweils vier Starter bildeten dabei eine Mannschaft. Für deren Wertung wurden dann die jeweils besten Zeiten der Teammitglieder herangezogen. "Dafür haben wir heuer auch spezifische Preise ausgelobt, ein Spanferkel etwa oder Sekt", sagte Organisator Rieth.
Bewährt hat sich in den Augen des "Run For Fun"-Teams der Veranstaltungsort rund um das Geretsrieder Sportzentrum: "Wieder in die Innenstadt und den Karl-Lederer-Platz zu ziehen, macht für uns derzeit keinen Sinn", erklärte Rieth. "Wir wollen zum einen das Stadion nutzen und präsentieren, und zum anderen nicht mit dem Firmenlauf konkurrieren".
In rasantem Tempo ging es für die leistungsorientierten Läufer auf die Strecke, vorbei an den jubelnden Zuschauern - und über Dutzende von Bechern, die zuvor andere Läufer ausgetrunken und weggeworfen hatten. Pausen blieben dabei weder Läufern noch den Zuschauern: Gerade erst waren die Hauptläufer unterwegs, schon sprinteten die ersten der anderen Kategorien wieder ins Ziel. Wenig mehr als eine halbe Stunde später erreichten dann die ersten Zehn-Kilometer-Läufer das Ziel, allen voran Toni Lautenbacher, euphorisch gefeiert vom Publikum und angefeuert von den Cheerleadern des Eishockey-Clubs River Rats. Und die Endorphine, sie flossen nicht weniger als der Schweiß unter der Sonne: "Einfach phantastisch, ich bin sehr zufrieden", sagte Gilles Guyot aus Bad Tölz. Er lief zum ersten Mal in Geretsried und will sicher wiederkommen, "denn das ist hier perfekt organisiert".
In einem waren sich alle im Zielleinlauf einig: Die große Hitze war die Herausforderung des Tages. "Die Strecke ist schön, aber die Zeit war nicht überragend, das liegt eben am Wetter, das zehrt Kräfte", sagte die Tölzerin Elisabeth Hobmaier. Falk Engler aus Weilheim hingegen nahm es sportlich: "Da muss man durch." Auch er war nicht an seine persönliche Bestzeit herangekommen: "Das liegt aber nicht an der Hitze, sondern daran, dass ich heute morgen schon 15 Kilometer in Andechs gelaufen bin".