Geretsried:"Auf der Bühne leben wir in unserer eigenen Welt"

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Spanischer Name, englische Texte: "Manera" mit (v.l.): Mika Erdelt, Fabo Faganello, Abe Pfeiffer und Maxi Stach. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Rock-Band "Manera" tritt an diesem Freitag im Geretsrieder "Saftladen" auf

Von Peter Buchholtz, Geretsried

Die wenigen Quadratmeter des Proberaums im Jugendzentrum "Saftladen" können am Dienstagabend schon mal zur Sauna werden. Doch statt auf Stille wird hier auf Hard Rock und Stoner Rock gesetzt. Jeden Dienstag treffen sich die vier Musiker der Band Manera, feilen an ihren Songs und proben drei bis vier Stunden lang. Die Verwandlung, die die jungen Musiker vollziehen, ist gewaltig. Minuten zuvor haben sie noch gescherzt und sich übereinander lustig gemacht; jetzt sind sie in ihrem Element - verlieren sich in der Musik und den Texten.

Manera, das sind Abe Pfeiffer (19, Schlagzeug), Mika Erdelt (20, E-Gitarre), Fabo Faganello (20, Gesang) und Maxi Stach (20, Bass). Die Jungs kommen alle aus Wolfratshausen, zum Proben treffen sie sich aber im Saftladen in Geretsried. Für zwölf Euro Miete im Monat können sie dort während der Öffnungszeiten proben. Seit knapp zwei Jahren machen Manera zusammen Musik, die Band entstand, weil sich eine Vorgängerband aufgelöst hatte. "So richtig kennengelernt haben wir uns an einem Abend beim Feiern - wir wollten dann unbedingt mal zusammen jammen", sagt Fabo Faganello. Manera heißt auf Spanisch die Art und Weise.

Aus dem anfänglichen Jammen sind inzwischen 15 eigene Songs entstanden. Die Lieder mit den Titeln "The Famous" oder "A Breeze Of Knuckles In The Crown Of Summer" handeln von Hoffnungen und Träumen, sind mal gesellschaftskritisch und "meistens autobiografisch", sagt Mika Erdelt und ergänzt: "Fabo und ich schreiben die Texte. Meistens kommt einer und hat eine Idee, dann wird erst mal gejammt." "Das zieht sich aber manchmal ziemlich", fällt ihm Abe Pfeiffer ins Wort. Die vier grinsen. Inspiration finden sie bei Bands wie Royal Blood, Marmozets oder Avenged Sevenfold.

Zur Zeit arbeiten sie an einem Demotape. Mit ihrem Freund Norman Streicher, der die nötige Technik besitzt, nehmen sie die Songs im Saftladen auf. Dann werden die Lieder auch schon mal komplett umgeschrieben, "wenn wir merken, das taugt einfach nicht mehr", sagt Abe Pfeiffer. Sobald die EP (Extended Play), ein Mini-Album mit weniger Titeln als eine LP, fertig ist, wollen sie die Songs auch beim Online-Musikdienst Soundcloud veröffentlichen. Eine richtige Szene für ihre Musik gebe es in Geretsried leider nicht. Deswegen möchten sie unbedingt Konzerte in München spielen. Ihre Songs präsentieren sie bisher auf kleinen Bühnen im Umkreis, bei Gigs in Waldram, Miesbach oder eben im Saft-laden. Beim Emergenza Bandcontest in München haben es die vier im Mai 2016 bis ins Halbfinale geschafft und nur knapp den Einzug ins Süddeutschland-Finale verpasst. "Wir wollen zur Zeit so viele Gigs wie möglich spielen. Auf der Bühne leben wir in unserer eigenen Welt. Da haben wir Feuer unterm Arsch", sagt Fabo Faganello.

Das Feuer ist auch am Dienstagabend im Proberaum zu spüren. Es ist die Generalprobe für ihren Gig am Freitag im Saft-Laden. Unter dem Motto "Schon wieder laut!" veranstalten die Heranwachsenden aus dem Jugendzentrum ein Konzert und hoffen auf zahlreiche Zuschauer. "Beim letzten Saftladen-Gig war es rappelvoll", erzählt Fabo Faganello. Neben Manera treten Decaged und Fire From Below auf.

"Schon wieder laut!" am Freitag, 24. März, im Saftladen Geretsried, Adalbert-Stifter-Straße 15. Einlass 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr. Eintritt frei

© SZ vom 24.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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