Wann ist eine Stadt sozial? Wenn alle mit allen gut können? Wenn alle Konflikte ausgeräumt sind? So absolut idealistisch sind die Ziele des Städtebauförderungsprogramms "Soziale Stadt" wohl nicht zu verstehen. Und vor allem: Die soziale Stadt ist ein Prozess, kein Zustand. Der Sozial- und Wirtschaftsgeograf Rafael Stegen ist daher gar nicht so unzufrieden mit der Zwischenbilanz, die er im Auftrag der Stadt Geretsried für den Johannisplatz und den Neuen Platz zu ziehen hatte. Baulich sei in beiden Fällen einiges geleistet worden; gerade am Johannisplatz aber müsse weiter an der sozialen Integration gearbeitet werden, dies war der Tenor seiner Äußerungen im Stadtrat Ende Oktober. An diesem Montag werden im Entwicklungs- und Planungsausschuss Details dessen besprochen, was der Stadtrat für die weitere Entwicklung beschlossen hat.
Der jüngste Grundsatzbeschluss lautete: Sowohl am Johannis- als auch am Neuen Platz wird die Städtebauförderung fortgeführt; ein Quartiersmanager soll die Arbeit dort sowie beim neuen Projekt im Stadtteil Stein begleiten. Die Stadt hat ein Quartiersmanagement von zusammen 20 Wochenstunden für Johannisplatz und Neuen Platz sowie von 39 Wochenstunden für Stein ausgeschrieben.
Am Neuen Platz wird als erstes ein Defizit behoben: Der Platz wird sehbehindertengerecht ausgestaltet; dies war bei der Umgestaltung schlicht vergessen worden. Es leben aber ein Blinder und eine andere sehbehinderte Person dort, die sich nun nicht mehr zurechtfinden. Außerdem wird Stegen die gesamte beabsichtigte strategische Richtungsbestimmung im Bereich des Programms "Soziale Stadt" darlegen.
Auf der Tagesordnung der Sitzung steht auch ein Zwischenbericht zum Demografiebericht; dabei geht es um zentrale Ergebnisse der Eltern- und Einrichtungsbefragungen und einen Ausblick auf die demografische Bedarfs- und Entwicklungsplanung. Und es wird ein Zwischenbericht zum Stadtklimagutachten gegeben.
Entwicklungs- und Planungsausschuss des Geretsrieder Stadtrats, Montag, 21. November, 17 Uhr, großer Sitzungssaal, Rathaus