Gemeinderatsbeschluss:Dietramszell fährt mit Strom

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Kommune setzt auf E-Fahrzeug als Rathaus-Dienstwagen, eine öffentliche Ladesäule aber soll es nicht geben

Die Gemeinde Dietramszell will für ihre Mitarbeiter ein E-Fahrzeug als Dienstwagen anschaffen. Dies wurde kürzlich im Gemeinderat einstimmig beschlossen. Mit zwei Gegenstimmen einigte man sich auf einen Renault Zoe, den die Gemeinde leasen will. Aufgeladen werden soll das E-Fahrzeug an einer kleinen Station, die am Rathausgebäude angebracht werden könnte.

Der Anstoß für die Anschaffung eines Dienstwagens kam von Bürgermeister Josef Hauser (FW). "Es gibt Mitarbeiter, die gerne mit dem Rad in die Arbeit fahren würden, aber dann für Termine außer Haus, etwa im Tölzer Landratsamt, kein Auto zur Verfügung hätten", sagte der Bürgermeister. Man habe deshalb geprüft, ob sich ein Dienstfahrzeug rechne. Hauser würde seine Kilometerpauschale zur Verfügung stellen, weil er den Dienstwagen ja auch nutzen werde, wie er erklärte. Beim Vergleich verschiedener Fahrzeuge habe man "rein auf den Preis geschaut". Am günstigsten fahre die Gemeinde mit einem Renault, rund 5500 Euro würden jährlich anfallen. Eine staatliche Förderung für die Anschaffung eines E-Autos gibt es für Kommunen nicht. Was sich nach Ansicht des Bürgermeisters nicht rechnet, ist eine öffentliche Ladestation am Rathaus. Diese würde rund 10 000 Euro kosten. Dass Bürger so lange in der Verwaltung beschäftigt seien, dass sie in der Zwischenzeit ihr Auto aufladen könnten, sei aber eher unwahrscheinlich. Man habe sich stattdessen für eine Wallbox entschieden, die nur rund 2500 Euro koste. Eine Wallbox lädt das Auto deutlich schneller auf als eine Haushaltssteckdose und sichert das Hausnetz vor Überlastung. Sie soll an der hinteren Tür des Rathauses angebracht werden.

Die für kommendes Jahr vorgesehene Sanierung des Rathausumgriffs könnte die Anschaffung des Dienstwagens ausbremsen, weil die Wallbox während der Baumaßnahmen dann nicht erreichbar wäre. Auch eine Garage stehe nicht zur Verfügung, sagte Hauser. Diese Fragen müssen noch geklärt werden.

© SZ vom 05.12.2020 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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