Gemeinderat:Neue Pläne für die Rehaklinik

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Lenggries diskutiert Wünsche der Eigentümer

Von Petra Schneider, Lenggries

Mitte November wurde bekannt, dass die seit eineinhalb Jahren geschlossene Geriatrische Rehaklinik in Lenggries im kommenden Frühjahr neu eröffnet wird. "Das ist sehr zu begrüßen", sagte Bürgermeister Werner Weindl (CSU) dazu im Gemeinderat. Von den neuen Eigentümern wurden nun drei Bebauungsplanänderungen für das Klinikgelände am Bergweg beantragt: Die Verlegung des Betriebskindergartens von der Villa in das Klinikgebäude und die Schaffung von Personalunterkünften in einem Gebäudeteil wurden vom Gemeinderat mit vier Gegenstimmen gebilligt. Keine Entscheidung fiel in Bezug auf den beantragten Bau von zwei Doppelhäusern mit Garagen auf dem Villengrundstück; der Gemeinderat möchte hierzu erst genauere Daten.

Der Betriebskindergarten für 25 Kinder, dessen Weiterbetrieb in einer Grunddienstbarkeit mit der Gemeinde festgelegt ist, ist derzeit in der Villa untergebracht. Die neuen Eigentümer wollen ihn nun in das Klinikgebäude verlegen. Dass dafür Räume im "Speicher" vorgesehen seien, monierte Hans Proisl (FWG). "Mir wäre das Erdgeschoss lieber, damit die Kinder leichter in den Garten können." Aus Sicht der Verwaltung bestehen diesbezüglich allerdings "keinerlei Bedenken", wie Bauamtsleiter Toni Bammer sagte. Die Eignung der Räume sei auch vom Landratsamt bestätigt worden. Die Behörde könne sich sogar eine Erweiterung auf eine zweite Gruppe vorstellen.

Zustimmung gab es auch für den Antrag, in den Obergeschossen eines Teilgebäudes Personalwohnungen einzurichten. Sie sind als übergangsweise Unterbringungsmöglichkeit für neue Mitarbeiter gedacht, bis diese eine Wohnung im Ort gefunden haben. "Für den Betrieb einer derartigen Einrichtung ist es heute zwingend notwendig, dem Personal, gerade in der Rekrutierungsphase, ausreichend Unterkünfte zur Verfügung stellen zu können", heißt es im Antrag. Andernfalls werde es einem Betreiber fast unmöglich gemacht, Personal zu gewinnen. Seitens der Gemeinde will man dem entgegenkommen, allerdings sind nach Ansicht der Bauverwaltung noch konkretere Angaben, etwa über die Anzahl der Wohneineinheiten, nötig. Keine Entscheidung wurde im Hinblick auf die beantragten zwei Doppelhäuser gefällt. Sie sollen, samt Garagen, auf dem Villengrundstück gebaut werden, was nach Ansicht der Verwaltung in städtebaulicher Hinsicht zu Veränderungen und zu Lärmschutzproblemen führen könnte, weil die Bebauung sehr nah an das Klinikgebäude rücken würde. Es seien genauere Untersuchungen nötig.

Die Geriatrische Rehaklinik, die überraschend vom Asklepios-Konzern verkauft und vor eineinhalb Jahren geschlossen wurde, soll im Frühjahr neu eröffnet werden. Gekauft wurde sie von einem Investorenkonsortium unter Geschäftsführung von Christoph Hertwig. Die Projektgesellschaft namens "Bergweg 21 Immo GmbH & Co.KG" entschied sich unter zahlreichen Bewerbern für das Konzept des Universitätsprofessors Nikolaus Netzer, der als Pächter der Lenggrieser Fachklinik eine neue Betreiberfirma, die "Gesundheitsbetriebe Isarwinkel GmbH", gegründet hat. Statt bisher 95 Betten wird die Rehaklinik vorerst mit 60 eröffnen. Die Suche nach Personal, sowohl im hauswirtschaftlichen als auch im ärztlichen Bereich, läuft. Mit den ersten Patienten wird zwischen Februar und April geplant, voll ausgelastet soll die Fachklinik spätestens im Sommer 2019 sein.

© SZ vom 01.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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