Gemeinderat:Kinderkrippe wird größer

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Mehr Platz für Kinder wird am Wenzberg in Icking geschaffen - aber wohin mit mehr Autos? (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Erweiterungsbau in Icking ist genehmigt, doch es gibt zu wenig Parkplätze

Von Claudia Koestler, Icking

Der Erweiterungsbau der Ickinger Kinderkrippe am Wenzberg ist einstimmig genehmigt. Ungelöst bleibt damit aber ein elementares Problem: Wo die Angestellten und Eltern parken sollen. "Das Chaos dort ist vorprogrammiert", prophezeite Josef Mock (UBI) am Montag in der Gemeinderatssitzung. Geplant sind derzeit etwa sechs Stellplätze. Die bestehenden Parkplätze am Eingang des Bestandbaus würden wegfallen respektive dann für die Anlieferung des Caterings dienen, wenn im Süden ein Erweiterungsbau anschließt und der neue Eingang in die Mitte zwischen beide Gebäude gesetzt wird. Am südlichen Ende des neuen Bauwerks, also an der Kirchenleite, entstehen dann neue Parkplätze. Diese aber reichten nicht aus, wie Mock sagte. Claudia Roederstein (UBI) hatte vorgerechnet: "Wir haben fünf Gruppen, pro Gruppe drei Mitarbeiter. Das heißt, wir bräuchten 15 Stellplätze für Permanentparker, plus eine Masse X an Stellplätzen zum Bringen und Abholen."

Icking wolle gutes Personal in die Kinderkrippe locken, sagte Mock. "Aber wir sind in der Gemeinde inzwischen so weit, dass wir es nicht schaffen, dem Personal Wohnraum anzubieten. Wir schaffen es nicht, dem Personal mehr zu zahlen, wir schaffen es nicht, dem Personal Parkplätze zu bieten", sagte er. Kurzum schaffe es Icking nicht, "anständige Verhältnisse zu bieten, dass sie gut arbeiten können." Das Beste haben zu wollen, "aber ständig dagegen zu arbeiten, das geht nicht zusammen", ärgerte sich Mock. Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) wollte daraufhin zur Diskussion stellen, ob mehr Parkplätze geschaffen werden sollen, was aber zu Lasten der Spielplatzflächen ginge. Bei dieser Frage intervenierte Mock erneut: "Das Argument, dass wir deshalb etwas vom Spielplatz weg tun, lasse ich nicht gelten". Mit der Platzierung des Erweiterungsbaus - der mit dem Altbestand zusammen quasi eine sehr offene L-Form bildet - sei jedem bewusst gewesen, dass diese Variante die Spielplatzfläche einschränke. Anders wäre das mit einer lang gestreckten Form gewesen, die ebenfalls zur Diskussion gestanden hatte. Die nun aber gewählte Variante sei ein Zugeständnis an die Nachbarn. "Das hat mit den Parkplätzen nichts zu tun", sagte Mock. Matthias Ertl (PWG) regte an, zwei weitere Parkplätze längs der Kirchenleite einzuplanen, "ohne dem Konzept weh zu tun". Christian Mielich (SPD/Die Grünen) argumentierte dagegen. "Wir sollten nicht nur darauf hinwirken, dass die Kinder mit dem Fahrrad oder zu Fuß gebracht werden, sondern sollten auch die Mitarbeiter motivieren, nicht mit dem Auto zu kommen", sagte er. Zudem gebe es im Umkreis diverse Parkplätze, womit er auf die S-Bahn-Stellplätze und jene vor der Sparkasse und Raiffeisenbank anspielte. Roederstein aber wollte nicht, dass das Thema weiter ausartet, "nämlich zur Frage, wie erziehe ich mein Personal zur Umweltfreundlichkeit oder bieten wir Luxus?" Sie jedenfalls wolle weder erziehen noch 30 Stellplätze schaffen. Ihr sei wichtiger, dem Personal guten Wohnraum bieten zu können. Mock machte seinen Standpunkt nochmals deutlich: "Bei fünf Gruppen sind es potenziell 60 Kinder, die da alle zur gleichen Zeit gebracht werden. Und für die Eltern haben wir keinen einzigen Stellplatz." Schon jetzt sei die Situation morgens und nachmittags nicht einfach, "und dann stellen wir noch das Personal auf die Straße. Das will ich auf keinen Fall!"

Verena Reithmann (UBI) durchschlug den gordischen Knoten, in dem sie sagte, jetzt mit dem Bau starten zu wollen, aber den Bereich vor dem Gebäude so zu halten, dass er relativ leicht umzuwandeln ist, "wenn wir merken, es gibt da ein nicht bewältigbares Chaos." Das sah auch Menrad so: "Stellplätze kann man immer noch nachrüsten. Wichtig ist uns doch, dass die Krippe möglichst im September bezogen werden kann." Die Verwaltung wird nun trotz der Baugenehmigung die Pläne noch einmal überprüfen, wo wie viele Parkplätze möglich sind.

© SZ vom 27.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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