Gemeinderat beschließt Erhöhung:Kinderbetreuung wird teurer

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Von Claudia Koestler, Egling

"Es ist nie schön, wenn man Gebühren erhöhen muss", war Eglings Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) in der Ratssitzung am Dienstag klar. Doch nicht die Tatsache, dass die Beiträge für die gemeindlichen Kindertagesstätten erhöht werden, sondern wie, führte zu einer kontroversen Debatte im Rat.

Derzeit decken die Einnahmen nur zwischen 55 und 70 Prozent der Personalkosten in den Eglinger Betreuungseinrichtungen. Der laufende Unterhalt sowie Spiel- und Unterrichtsmaterial und andere Anschaffungen würden laut Oberhauser gar nicht gedeckt.

Vorgesehen ist nun, die monatliche Gebühr zum Betreuungsjahr 2015/2016 um durchschnittlich 20 Euro anzuheben. Weil zeitgleich aber das sogenannte Spiel- und Teegeld in Höhe von sechs Euro erlassen wird, beträgt die tatsächliche Mehrbelastung 14 Euro.

Doch nicht alle Räte waren damit einverstanden. "Mich stört, dass wir als Gemeinde zwar finanziell bestens dastehen, aber nun zusammen mit Straßlach die Spitze bilden, was die Höhe der Betreuungskosten angeht", sagte Peter Gröbmair (VB). Dabei sei Straßlach, sagte er, "quasi ein Vorort von Grünwald mit gänzlich anderer Klientel, wir aber sind ländlich geprägt". Auch Hans Spindler (parteifrei) wollte lieber ein Signal senden mit der Satzung: "Dass uns junge Leute was wert sind und wir wollen, dass sie Kinder kriegen." Deshalb bat er, in die Satzung Ermäßigungen nach Einkommenshöhe gestaffelt einzubauen. Franz Gröbmair (LAM) warnte allerdings vor solcherlei "Verwaltungsmonstern" und Heiko Arndt (CSU) befürchtete, "dann müssten alle anderen Strukturen auch über die Einkommenssteuer geregelt werden". Er kritisierte stattdessen die Spreizung der Gebühren je nach Länge der Buchung: "Besser wäre, den Einstiegstarif abzumildern und den Volltarif zu erhöhen." Am Ende aber stimmten 13 von 18 Räten doch für die pauschale Erhöhung, wie von der Verwaltung vorgeschlagen.

© SZ vom 09.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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