Gelting:Infrastruktur frisst Fläche

Wo der Halt in Gelting entstehen soll, ist freies Feld - noch

Hier? Eine S-Bahn? Die Trasse der S 7 quert aus dem Wolfratshauser Gewerbegebiet kommend den Autobahnzubringer Richtung Gelting, den Loisach-Isar-Kanal und dann - freies Feld bis zum Gewerbegebiet. Hier entsteht der Bahnhof. "Da fallen acht Hektar weg", gibt der in Gelting aufgewachsene Albert Högner zu bedenken. Es werde enorm viel Erdreich bewegt für den kleinen Bahndamm. Landrat Josef Niedermaier bekennt: "Man erschrickt. Infrastruktur frisst Fläche, da gibt es nichts zu beschönigen." Menschen auf die Schiene zu locken sei jedoch besser, als wild Straßen zu bauen. Zumal in Gelting-Ost unmittelbar neben der künftigen S-Bahn-Station derzeit das nächste Gewerbegebiet mit Hunderten Arbeitsplätzen entsteht.

Auch die Trassen-Diskussion wird wieder eröffnet: Nächster Halt: Gelting? Oder doch lieber Waldram? Die Führung zum Gewerbegebiet sei nur dem Spaladin geschuldet, meint ein Teilnehmer. Da der Wellness-Tempel nicht gebaut werde, könne die Trasse verlegt werden. Der Landrat meint: Der Halt werde so oder so genutzt. Beide Orte seien nah, dazu komme ein Park & Ride-Platz. Die Trasse könne sich auch noch leicht verschieben.

Die Wolfratshauser SPD-Vize Martina Backhaus-Hennemann fordert einen Architektenwettbewerb für den Bahnhof und einen nachhaltigen Bau, etwa aus Holz. Das sei Sache von Geretsried, sagte Niedermaier. Die Stadt habe bereits zehn Millionen Euro für die Entwicklung eingeplant. Aber auch da sei die Zusammenarbeit der beiden Städte gefragt.

© SZ vom 28.08.2015 / dac - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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